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Schlagwörter: Besprechung, DramaQueen, Papyrus, Patchwork, Scrivener, Software, yWriter, Zeitschrift
Dieses Thema enthält 6 Antworten und 5 Teilnehmer. Es wurde zuletzt aktualisiert von ChrisAlpinger1980 vor 2 Wochen, 2 Tagen.
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7. Mai 2023 um 21:03 #46346
Hallo,
in meiner Lieblings-Computerzeitschrift c’t ist im Heft 11/23 eine Besprechung von 5 Autorensoftware-Paketen erschienen. Behandelt werden DramaQueen, Papyrus Autor, Patchwork, Scrivener und yWriter. Der Artikel ist auch online käuflich erhältlich unter diesem Link:
https://www.heise.de/select/ct/2023/11/2301315580874516822
Er enthält bezüglich Patchwork einen Fehler bei den Exportformaten, dort ist in der Tabelle nur rtf angegeben. Über die Bewertung mit den Plus-Zeichen kann man sicherlich auch nachdenken, da will ich mich mangels vergleichender Erfahrung nicht äußern.
VG Jürgen
8. Mai 2023 um 12:17 #46349Hall Jürgen,
vielen Dank für den Beitrag!
Habe mir das Heft gekauft – nun ja. Es ist das Übliche, was ich nicht nachvollziehen kann: Scheint irgendwo nachgeplaudert zu sein, aber angesehen hat sich der Redakteur das Programm nicht. Patchwork hat beim Sektor ›Prüfen‹ wohl den doppelten Umfang, dann die Import-/Exportformate, wie du ja auch erwähnst. Und auch der Text ist mitteprächtig. Ich denke, der Mann hatte zwei Stunde Stunden Zeit für die Recherche zu dem Artikel.
Aber so geht es bei allem und auf der ganzen Welt: Man darf nichts glauben, was man irgendwo liest. Nur – wem ist das wirklich auch bewusst …?
Viele Grüße
Martin15. Mai 2023 um 17:46 #46364Lange habe ich überlegt, ob ich hier die Antwort an c’t offenlegen soll, tue es aber nun doch, weil der Artikel wirklich sehr verzerrt und ich einfach sauer bin. Funktioniert den Journalismus heute nicht einmal mehr bei Fachmagazinen?
Leider kann ich die gekaufte PDF-Datei hier nicht zum Download anbieten, bitte ggf. per Mail anfragen, wen der Artikel interessiert.
Hier jedenfalls die Mail von uns an die c’t-Redaktion – man sieht, es sind doch eine ganze Menge an Falschmeldungen, die auf mich den Eindruck machen, dass sich der Redakteur bestenfalls aus zweiter Hand informierte.
Hallo Herr Wischner,
leider habe ich nichts von Ihnen gehört, weder ein digitales Exemplar erhalten, noch einen Hinweis, dass der Artikel erschienen ist. Wir mussten erst durch einen unserer Nutzer darauf hingewiesen werden und uns den Artikel eigens kaufen.
Mal eine Frage: Ist es bei Ihnen generell üblich, solche Artikel zu schreiben, ohne sie die Betroffenen vorher durchlesen zu lassen, um Fehler zu vermeiden? Das wäre sehr sinnvoll, um keine dermaßen gravierenden Fehlinformationen zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass diesbezüglich c’t nicht den leider verbreiteten Weg bewusster (da gesponserter) Fehlinformationen geht, wie das – anscheinend zumindest neuerdings – im Journalismus gern der Fall ist?
Ich schreibe Ihnen deshalb, weil vor allem die Boxen und der Vergleich doch so weit weg von der Realität sind, dass es bereits als geschäftsschädigend gesehen werden kann.
Es ist mir klar, dass Sie vermutlich sehr wenig Zeit haben für solche Artikel. Aber warum fragen Sie dann nicht ausreichend, um Irrtümer vorab zu klären?
- Text – 1.
“Scrivener, DramaQueen und yWriter sehen vor, dass man ein größeres Schreibprojekt in Portionen strukturiert, bei Fiktion typischerweise in Kapitel und Szenen. Man kann zwar zunächst einen einzelnen Teiltext anlegen und darin gleich anfangen zu schreiben. Die Programme fordern aber von Anfang an zumindest eine grobe Struktur.” (Seite 113)
Das ist auch bei Patchwork so. - Text – 2.
“Patchwork versucht sich als Kombination aus beidem, wobei jedoch ein Funktionsmoloch entstanden ist, der sich mit seiner ungewöhnlichen Benutzeroberfläche und einigen Eigenheiten deutlich von einer herkömmlichen Textverarbeitung abhebt.” (Seite 113)
‘Versuchen’ und ‘Funktionsmoloch’ sind echt abwertend. Zudem ist die Menüführung mit Ribbons von Word her durchaus bekannt und unterscheidet sich daher keineswegs ‘deutlich’. - Text – 3.
“Gut gefallen haben uns beispielsweise das Notizenklemmbrett, die Mindmappingfunktion (Denkbrett) und die Zeitleiste von Papyrus Autor.” (Seite 113)
Zwar sieht das ‘Denkbrett’ bei Papyrus netter-verspielter aus, aber all die Funktionen gibt es gleichermaßen bei Patchwork, dafür umfangreicher. Vor allem aber die Timeline bei Papyrus im Filmschnitt-Look sieht zwar nett aus, ist aber für Autoren so unbrauchbar. - Box ‘Patchwork’
Im letzten Absatz beziehen Sie sich auf ein paar Punkte aus Ihrem Vergleich, die dort unrichtig dargestellt sind. Dass der Schluss so einer Box für Interessenten als Empfehlung gilt, ist Ihnen sicher bewusst. Damit schneidet Patchwork so ziemlich am schlechtesten ab. Das ist insofern ärgerlich, als es sich bei den (teils auch noch falschen!) Punkten um für Autoren völlig unwichtige handelt. - Box ‘Patchwork’
Inspiriert von Papyrus? Eher von Scrivener oder yWriter, wie man leicht erkennen kann an der echten Szenenorientierung – das müsste schon auf den ersten Blick auffallen. Dass ich Betatester bei Papyrus war und danach Patchwork geschrieben habe, zeigt wohl das Gegenteil, also das mich dieses Programm so gar nicht inspiriert hat. Abgesehen davon sind manche Funktionen von Papyrus erst dort aufgenommen worden, nachdem sie in Patchwork herausgekommen waren, zum Beispiel das ‘Denkbrett’. Da ist schon sehr die Frage, wer wen inspiriert hat. In meiner Autorentätigkeit mit Papyrus zufrieden wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, selbst ein eigenes Programm zu erstellen. - Vergleich – Lesbarkeitsbewertung
Falsch, denn die gibt es nicht nur bei Patchwork, sondern sie ist bei Patchwork auch noch ausgefeilter. - Vergleich – Überarbeitung / Word-kompatibel
Letzteres ist falsch. Wenn man Word-Texte sowohl importieren als auch ausgeben kann, spricht man von Kompatibilität oder?
Sollten Sie sich diesbezüglich auf den Lektoratsaustausch beziehen, so stimmt das. Allerdings ist das sachlich gar nicht machbar, da jede Menge an Verknüpfungen für Informationen im Text durch einen Austausch verloren gingen, da das Word nicht kann. Nebenbei zeigt eine völlige Kompatibilität, dass die anderen Programme entweder keine Zusatzinformationen im Text vorhalten oder deren Verlust beim Austausch den Herstellern egal ist – beides suboptimal. Dafür gibt es aber zwei Ausgleiche: 1. das patchworkeigene kostenlose Korrektureinarbeitungsmodul und 2. eine eigene Funktion, um Korrekturen aus jeder beliebigen Textverarbeitung sehr schnell übernehmen zu können. Auch hier hätte nachfragen geholfen … - Vergleich – Import
Falsch, es können auch Word-Dokumente importiert werden. Mit einem einfachen Klick auf die Dateitypen hätten Sie das selbst leicht verifizieren können
- Vergleich – Export
Falsch, es können diese Formate exportiert werden: rtf, docx, epub, mobi, pdf (Sie schreiben ja selbst im Punkt darunter bei ‘Ausgabe Druck-PDF / eBook bei beiden ‘ja’. Hier hätten Sie nicht einmal eine Drop-down-Liste bemühen müssen, sondern nur hinzusehen brauchen. Diese beiden Grafiken nur deshalb als Beispiel, dass sich alles leicht belegen lässt, was ich schreibe.
- Vergleich – Schreiben
Wo liegt der Unterschied zu Papyrus, dass Sie dort zwei Plus angeben und bei Patchwork eines? Tatsächlich hat Patchwork bedeutend (!) mehr Funktionen, die das Schreiben erleichtern, es sollte eigentlich genau umgekehrt sein. Für einen Autor ist nämlich die Word-übliche Textwurst hinderlich, sollten Sie das als Vorteil sehen. Sie wissen vermutlich, dass ich selbst schreibe (8 Romane, 3 Sachbücher), und den Schreibkomfort deshalb auch gut beurteilen kann. - Vergleich – Prüfen
Das ist wohl der gröbste Schnitzer. Allein die Stilprüfung ist umfangreicher als bei Papyrus. Zusätzlich gibt es eine ganze Liste an weiteren Prüfmöglichkeiten für den Text, den Aufbau, die Spannungskurve und mehr. - Vergleich – Plotten und Planen
Dieser Schnitzer ist genauso heftig wie Punkt 11. Scrivener hat nicht einmal ein eigenes Plotmodul und bekommt zwei Punkte? Bei Patchwork gibt es ein eigenes Plotmodul nach sieben verschiedenen Plottypen plus zusätzlichem Clustering für Ideenfindung. Erst das wird übergeleitet in die Kärtchenlogik von Scrivener. Zusätzlich gibt es noch den Mikroplot, den wir entwickelt haben und es sonst nirgends gibt.
Ich weiß nicht, inwiefern Sie sich der Verantwortung bewusst sind, die man mit dem Verfassen solcher Artikel eingeht. Wie sogar tragisch es ausgehen kann, wenn man einfach wo anders Gehörtes nachplaudert, kann man ja vor allem im medizinischen Bereich beobachten. Doch auch in unserer Branche müssen Menschen von ihrer Arbeit leben. Solchen Falschmeldungen in einem Fachmagazin können gravierenden Schaden verursachen. Oder sollen die Leser zunehmend den Eindruck bekommen, dass man auch hier dem Journalismus eh nicht glauben kann?
Wissen Sie, wenn zwei, drei Unrundheiten in dem Artikel wären, würde ich kein Wort darüber verlieren. Aber 12 Punkte, davon die meisten gravierend – das ist schon etwas anderes.
Hier ist einiges wirklich krass schiefgelaufen. Wie haben Sie im Sinn, das geradezubiegen?
Freundliche Grüße
Martin DaneschDie Mail haben wir am 9.5. verschickt, Antwort bis dato keine erhalten.
15. Mai 2023 um 19:18 #46365Hallo zusammen,
ich wollte heute die Ausgabe 11/2023 holen, leider gab es sie nicht mehr, stattdessen lag schon 12/2023 aus.
Ich habe nun bei uns im Schreibwarengeschäft gebeten, mir, falls noch vorhanden, die alte Ausgabe zurückzulegen. Sollte das nicht der Fall sein, dann wäre es schön, wenn mir einer von Euch den Artikel scannen und zuschicken könnte.
Da ich lange, bzgl. Papyrus sehr lange, mit den Programmen Papyrus und Scrivener gearbeitet habe, kann ich mir sicherlich ein sehr gutes Urteil über die Unterschiede dieser beiden Programme zu Patchwork bilden.
Dann würde ich auch noch einen Kommentar an c’t schicken. Früher habe ich die Zeitschrift auch gerne gekauft, seit ich aber mit Mac arbeite und dort recht wenig über die Macprodukte zu erfahren ist, lese ich eher die Mac-Zeitschriften.
Ich bin gespannt, ob noch eine alte Ausgabe der Zeitschrift zu bekommen ist, denn ich würde mir gerne selbst die Argumentation einmal näher anschauen.Herzliche Grüße
Martin16. Mai 2023 um 19:59 #46375Hallo Martin,
ich komme von Papyrus über Scrivener zu Patchwork. Erst mit Patchwork bin ich richtig zufrieden. Der Artikel ist ganz sicher ein Ärgernis. Machen kann man dagegen leider eher selten etwas. Vielleicht kann man eine Gegendarstellung erreichen? Manchmal hilft (ein wenig) ein Leserbrief – falls dieser veröffentlicht wird. Aber natürlich erhält dieser nicht die gleiche Aufmerksamkeit.
Sich nicht zu ärgern, ist ein blöder Rat. Immerhin wissen aber die Anwender, woran sie mit PW sind.VG Gerd
17. Mai 2023 um 10:31 #46376Hallo MartinZ,
Falls dein Händler diese Ausgabe des Heftes nicht beschaffen kann, unter dem von mir angeführten Link findet sich ganz unten ein Button, mit dem man ein Einzelheft zu 5,90 € bestellen kann. Dann kommen jedoch 1,50 € Versandkosten hinzu.
VG Jürgen
22. Mai 2023 um 12:20 #46400Hallo Martin,
ich habe Papyrus, Dramaqueen, Scrivener versucht Projekte umzusetzen. Alle diese Programme haben Ihre Stärken und Schwächen.
Aber weder Dramaqueen noch Papyrus sind wirklich Szenenbasierend, denn in beiden kann man einfach durchschreiben, was letztendlich wie bei Word & Co ist. Das was da Szene steht sind eher Platzhalter.
Bei Patchwork und Scrivener ist das schon was anderes da kann man nicht durch das ganz Buch schreiben. Ich finde das auch besser so. Da mir vieles bei Scrivener fehlt bin ich bei Patchwork geblieben.
Liebe Grüße
Chris
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