Die Übersicht der Kapitel behalten

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Dieses Thema enthält 9 Antworten und 3 Teilnehmer. Es wurde zuletzt aktualisiert von Martina Martina vor 9 Monate, 1 Woche.

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  • #43286
    Martina
    Martina
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    Hallo alle zusammen,

    ich habe mal eine Frage zu den Kapiteln/Überschriften. Links sieht man ja alle Kapitel. Nun ist es so das ich leider oft den Überblick meiner ganzen Überschriften in einem Band verliere. Da durch habe ich öfters Angst das eine Überschrift doppelt ist. Jetzt ist meine Frage an euch.

    Wie behaltet ihr den Überblick bei den ganzen Überschriften?

    Schaut ihr euch jedes Mal alle Kapitel durch?

    Macht ihr ein extra Dokument nur mit dem Inhaltsverzeichnis, um alle Kapitel zu sehen?

    Oder wie seht ihr das es die Überschrift schon gibt/nicht?

    Über Tipps, Tricks freue ich mich. & ein schönes Wochenende.

    PS an Martin: ich weiß nicht ob ich es richtig eingeordnet habe.

    Liebe Grüße

    Martina

    #43287
    martin
    martin
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    • Käpt'n

    Hallo Martina,

    glücklicherweise hatte ich dein Projekt noch, um nachsehen zu können. Hm, schwierig dir dazu etwas Hilfreiches zu sagen.

    Du hast in diesem sehr großen Projekt eine Menge Szenen, die denselben Titel haben, viele davon enthalten noch keinen Text, z.B. im Band ›Tom‹ kommt sehr häufig ›8. Kapiel‹ vor.

    Andernorts haben alle Unterszenen denselben Titel wie etwa das übergeordnete Unterkapitel.

    Meines Erachtens wäre es mal praktisch, wenn du alle Szenen durchgehst und ihnen einen aussagekräftigen Titel verpasst. Bei allen, die nicht Haupt- oder Unterkapitel sind, scheint ja der Titel nirgends bei Gesamtdokument/eBook auf, dient also nur dir zur Übersicht – ein Stichwort, was in der Szene geschieht, hilft.

    Um sofort zu sehen, ob es einen Namen schon mal gibt, müsste man was dazuprogrammieren, aber ich weiß nicht, ob das sonst gebraucht wird und ob es das Problem überhaupt löst, was m.E. wo anders liegt. Denn wenn du in der Suche einen Szenentitel eingibst, dann werden ja die Trefferszenen weiß markiert.

    Liebe Grüße
    Martin

    P. S. Und ja, klar passt der Beitrag hierher :-)

    #43288
    Martina
    Martina
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    Hallo Martin,

    danke für deinen Rat. Kannst du mir vielleicht durch Screenshots zeigen was du mit Stichpunkten der Szenenwechsel meinst? Und eine Idee wie man einen aussagekräftigen Titel findet?

    Ich tue mich mit den Titel finden für eine Szene immer recht schwer & könnte da ein paar Ideen gebrauchen, wie ich schnell einen aussagekräftigen Titel für die Untertitel finde.

    Die Szenenwechsel heißen eigentlich nur wie der Titel des Unterkapitels damit ich weiß, wo die Szene hingehört.

    Die Kapitel 8 tauchen in jedem Band auf und sind Kapitel die ich noch nicht geschrieben haben. Sie werden im Gesamtdokument auch nicht angezeigt. Da ein Kapitel für mich erst angezeigt wird, wenn es die Sichten und einen Titel enthält.

    Bei sowas bin ich doch noch ein Neuling & schaue mir gerne etwas von Profis ab.

    Liebe Grüße

    Martina

    #43291
    martin
    martin
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    • Käpt'n

    Hi Martina,

    szenenKannst du mir vielleicht durch Screenshots zeigen was du mit Stichpunkten der Szenenwechsel meinst? Und eine Idee wie man einen aussagekräftigen Titel findet?

    Hier rechts findest du dazu einen Auszug mit den Kapiteln und ihren Szenen.

    Für die untergeordneten Szenen sollte man mit wenigen Wörtern auskommen, während im Pitch schon mehr stehen kann und die einzelnen Schritte im Text selbst die Steps darstellen. So hat man auf allen Ebenen die Szenen immer gut im Griff und der Übericht.

    Ich weiß, dass es für die meisten Autoren schwierig ist, etwas mit wenigen Worten zu beschreiben. Zugleich ist diese Herausforderung aber auch eine gute Übung.

    Ich tue mich mit den Titel finden für eine Szene immer recht schwer & könnte da ein paar Ideen gebrauchen, wie ich schnell einen aussagekräftigen Titel für die Untertitel finde.

    Am besten ist es, wenn man sich den Titel vor dem Schreiben zurechtlegt: Was ist das Zentrale in der Szene? Aber auch danach, wenn du dir die Szene nennen wolltest, wie würdest du sagen? Die mit der Begegnung? Okay: ›Begegnung‹. Die nach dem Krach und alleine zu Hause? Okay: ›Alleine Zuhause‹. Ganz kurz, damit du die Kapitelübersicht nicht unnötig breit ziehen musst.

    Die Szenenwechsel heißen eigentlich nur wie der Titel des Unterkapitels damit ich weiß, wo die Szene hingehört.

    Keine Sorge, die Szenen gehen dem Kapitel nicht verloren, wenn sie anders heißen :-) Wo du sie hinschiebst, dort sind sie.

    Die Kapitel 8 tauchen in jedem Band auf und sind Kapitel die ich noch nicht geschrieben haben. Sie werden im Gesamtdokument auch nicht angezeigt. Da ein Kapitel für mich erst angezeigt wird, wenn es die Sichten und einen Titel enthält.

    Ich persönlich mache eine Szene erst dann neu, wenn ich auch weiß, was ich hineinschreiben werde. Reservieren macht wenig Sinn. Außer ich habe schon einen Pitch dazu, weiß, also was rein soll, dann kann es schon auch mal leere Szenen geben.

    Es ist immer gut, sich einen Titel für einen Block zu überlegen, bevor man schreibt. Das mache ich immer. Ich habe sogar für meine Bücher den Titel mistens schon, bevor ich zu schreiben beginne. Das ist hilfreich, weil es einen Rahmen setzt, denn man dann mit dem Geschriebenen füllt. Tut man das nicht, ufert es gern aus und wird endlos. Das ist sowas wie die Prämisse fürs Projekt: Ein Rahmen, der immer mahnend-erinnernd da steht und vielleicht mitunter mit den Augen rollt :-))

    Liebe Grüße
    Martin

     

     

     

     

     

     

     

     

    #43294
    Martina
    Martina
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    Hallo Martin,

    danke für diese sehr ausführliche Antwort. Es hat mir sehr geholfen. Noch eine kurze Frage.

    Wie lang sollten die Titel allgemein sein? Also 2 Worte oder 3 Worte.

    Liebe Grüße

    Martina

    #43296
    Pam
    Pam
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    Hallo Martina,

    ein Titel sollte meiner Meinung kurz und prägnant formuliert sein. Ich für meinen Teil versuche ihn stets so kurz wie nötig zu halten, um ihn einerseits jederzeit komplett in der Kapitelübersicht lesen und andererseits auf den Szeneninhalt schließen zu können.

    Vielleicht hilft dir ein Beispiel. Dazu möchte ich das Märchen Hänsel und Gretel als Vorlage nutzen.

    Lange Titel:

    • Hänsel und Gretel müssen das Elternhaus verlassen
    • Geschwister legen eine Spur aus Brotkrumen
    • Hänsel und Gretel kommen an ein Knusperhäuschen
    • Gretel muss schuften, Hänsel wird gemästet
    • Gretel überzeugt Hexe, selbst in den Ofen zu krabbeln

    Kurze Titel:

    • (Aufbruch) ins Ungewisse
    • Spur aus Brotkrumen
    • Knusper, knusper, knäuschen (oder einfach nur: Knusperhäuschen)
    • Mästen und Schuften
    • Gretel überlistet Hexe

    Wenn du dir Martins Screenshot innerhalb seiner letzten Antwort anschaust, wirst du feststellen können, dass seine Titel – den Text innerhalb der eckigen Klammern nicht mitgerechnet – aus einem bis maximal drei/vier Wörtern bestehen.

    Letzten Endes bleibt es allein dir überlassen, mit welcher Länge du dich wohlfühlst. Wichtig ist nur, einen für dich aussagekräftigen Titel zu generieren.

    Viele Grüße
    Pam

    #43305
    Martina
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    Hallo Pam,

    danke für deine weitere Hilfe. Ja ich habe durch die Screenshots von Martin es schon sehr gut verstanden.

    Bei mir ist es so.

    Ein Kapitel ist ein Tag.

    Die Unterkapitel sind eine Szene.

    Diese Unterkapitel bekommen dann nur noch eine extra Szene, wenn eine 2. Sicht gezeigt wird. Das heißt die Unterkapitel sind die eigentlichen Szenen.

    Bei Martin sieht es so als ist ein Kapitel nur ein Tag und beinhaltet nur Szenenwechsel. Ich habe die Szenenwechsel jedoch in einzelne Szenen/Unterkapitel gepackt.

    Den ich habe verstanden das eine Szene sich ändern, wenn man den Ort wechselt?

    z.B. 1. Szene: Wohnzimmer

    2. Szene: Küche

    Dein Beispiel hilft mir so gar sehr gut. Danke!!

    @martin ich habe es auch schon mal probiert erst einen Titel & dann den Text. Aber das war eine komplette Katastrophe. Da es absolut nicht zusammen passt. Aus dem Grund schreibe ich erst den Text und versuche dann möglichst einen kurzen Titel zu finden.

    Ich habe jedoch auch öfters Szenen in den nichts besonderes passiert & da weiß ich immer nicht, wie man da einen guten Titel findet.

    z.B. in der Szene wird nur Mittag gegessen & dann ins Wohnzimmer gegangen.

    Wie findet ihr für solche Szenen einen guten Titel?

    Liebe Grüße

    Martina

    #43306
    martin
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    Hallo Martina,

    Diese Unterkapitel bekommen dann nur noch eine extra Szene, wenn eine 2. Sicht gezeigt wird. Das heißt die Unterkapitel sind die eigentlichen Szenen.

    Wenn du ein Kapitel/Unterkapitel hast, das nur aus einer Szene besteht, dann kannst du den Text gleich in die Kapitel-/Unterkapitelszene hineinschreiben und brauchst nicht eigens eine Szene drunter zu setzen. Du kannst einfach ein Kapitel schreiben, machst, wenn du merkst ›hoppla, hier ist eine neue Szene‹ eine Leerzeile und splittest erst am Ende des Kapitels dann die Einzelszenen heraus – wenn es überhaupt welche gibt.

    Den ich habe verstanden das eine Szene sich ändern, wenn man den Ort wechselt?

    Ja, genau, wenn Ort, Zeit oder Perspektive wechseln, dann ist ein Szenenwechsel angesagt. Kann man mit dem Bühnenbildwechsel im Theater vergleichen.

    Kapitel hingegen sind einfach größere Kontexte, die, wie oben bereits gesagt, aus mehreren Szenen bestehen können aber nicht müssen.

    z.B. 1. Szene: Wohnzimmer

    2. Szene: Küche

    Nun, das ist die Frage, ob man da unbedingt zwei Szenen machen muss. Da ist man im Geschriebenen offener als beim Theater. Wenn es aus der Stimmung her eine Zäsur, also ein gewisser Einschnitt durch den Raumwechsel ausgelöst wird, dann eigene Szene. Wenn nicht, weil die Leute zwischen Küche und Wohnzimmer hin und her gehen, dann nicht.

    @martin ich habe es auch schon mal probiert erst einen Titel & dann den Text. Aber das war eine komplette Katastrophe. Da es absolut nicht zusammen passt. Aus dem Grund schreibe ich erst den Text und versuche dann möglichst einen kurzen Titel zu finden.

    Da ist sicher jeder anders. Finde einfach, was für dich am besten passt – solange der Titel kurz ist (in eigenem Interesse, wie es Pam beschrieb).

    Ich habe jedoch auch öfters Szenen in den nichts besonderes passiert & da weiß ich immer nicht, wie man da einen guten Titel findet.

    z.B. in der Szene wird nur Mittag gegessen & dann ins Wohnzimmer gegangen.

    Wie findet ihr für solche Szenen einen guten Titel?

    Irgendwas geschieht immer, sonst könntest du nicht drüber schreiben. Hier könnte der Titel doch lauten ›Mittagessen, dann Wohnzimmer‹. Ist ja nur eine Szene, also kein Haupt-/Unterkapitel, also siehst ja nur du den Titel. Als Kapitelüberschrift würde der natürlich nicht taugen.

    Liebe Grüße
    Martin

    #43310
    Pam
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    Hallo Martina,

    zu deinem Beispiel Mittagessen und ins Wohnzimmer gehen fällt mir ehrlich gesagt kein prägnanter Titel ein, höchstens ein “Spaghetti zu Mittag”. Unter Umständen könntest du zum Mittagessen eine Zeitangabe hinzufügen. Sofern der Titel nur zum schnelleren Auffinden der Szene dienen soll, empfehle ich, den Text in eckige Klammern zu setzen, da er damit nicht im Gesamtdokument erscheint.

    Mein Problem beim Schreiben ist mein ausuferndes Geschreibsel. Daher durchsuche ich meinen Text immer wieder nach Stellen, die durch Reduzierung aufgrund von “kurz und knackig” zwar an Fülle verlieren, jedoch an Leservergnügen gewinnen können. Hätte ich eine Szene, in der nur zu Mittag gegessen wird – keine Diskussion, keine für den weiteren Verlauf wichtige Infos während der Essensaufnahme – würde ich die komplette Szene auf ein bis zwei Sätze reduzieren (seufz) und mit dem, was im Wohnzimmer passiert, fortfahren.

    Viele Grüße
    Pam

    #43314
    Martina
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    Hallo Martin & Pam,

    danke für eure ausführliche & schnelle Antwort. Ihr habt mir sehr geholfen. Jetzt weiß ich ungefähr wie ich meine Geschichten noch verbessern kann.

    Liebe Grüße & schön abkühlen bei den Temperaturen.

    Martina

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