Strukturiertes und intuitives Arbeiten

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Dieses Thema enthält 7 Antworten und 5 Teilnehmer. Es wurde zuletzt aktualisiert von  Lunatic vor 2 Jahre, 5 Monate.

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  • #38764

    Lunatic
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    • schaut mal rein

    Hallo allerseits,
    ich habe mich extra in diesem Forum angemeldet, um in diesem Thread etwas über Patchwork zu schreiben.
    Meine ersten Versuche, einen Roman zu schreiben, begannen 1987. Ich habe so ziemlich jedes Schreibprogramm ausprobiert oder benutzt, das mir seitdem unter die Finger gekommen ist (so ziemlich alle Office-Schreibprogramme von MS und Lotus und, und, und … auch Scrivener, Papyrus etc.). Am Ende benutzte ich nur noch spartanisch WriteMonkey, was mir zumindest nicht im Wege stand und ein paar nützliche Funktionen hat.
    Geblieben ist es immer bei Kurzgeschichten und Gebrauchstexten (Handbücher, Sachartikel). Ich dachte schon, ich bleibe am Ende ohne einen Roman, bzw. mit einem Haufen Fragmente bis zum Ende aller Tage. #eapoe
    Patchwork ist das erste Programm, das es schafft, mich mühelos im strukturierten Schreiben zu halten. Inzwischen steht der Roman-Plot komplett, mein Stil verbessert sich immer noch kontinuierlich, und ich befinde mich inzwischen deutlich jenseits der 100-Seiten-Marke. Für jemanden, der bei Roman-Schreibversuchen nie über maximal dreifache Kurzgeschichtenlänge hinausgekommen ist, ist das nach so vielen Jahren eine beachtliche Veränderung.
    Erstmalig bin ich mir sicher, dass dieser Roman jetzt auch fertiggestellt wird.
    Maßgeblich dafür ist das Konzept hinter Patchwork. Man kann jedes der vielseitigen Features nutzen, man muss aber nicht. Es ist fast unmöglich, sich in der Struktur seines  Textes zu verlieren, wenn man nur ein paar der überaus nützlichen Funktionen verwendet. Für mich sind das vor allem die Kreativ-Tools, die es leicht machen, Handlungsebenen übersichtlich zu halten, Mindmap-artiges Plotten und das Erzeugen der dazugehörigen Szenen, Pitches eintragen und die Möglichkeit, automatisch daraus ein Exposé zu erzeugen, Pinnwände,  Recherchetools, usw. usf..
    Die Werkzeuge zum Überarbeiten sind ebenfalls überaus nützlich. Die Stil- und Rechtschreibprüfung während des Schreibens sind mir schnell unersetzlich geworden. Das Vorlesen eines Textes ist es ebenso, um den Klang der Sprache zu überprüfen und Unschönheiten zu beseitigen, die bei schriftlicher Arbeit allein unentdeckt geblieben wären.
    Eine schreibende Freundin von mir, bei deren historischem Abenteuerroman ich gerade als Coautor aktiv bin, benutzt zusätzlich auch alle übrigen Tools, Erzählstränge, Requisiten, Timelines der Handlung usw., die ich für meinen Roman nicht unbedingt benötige oder nur rudimentär einsetze. Sie kann damit den Text akribisch plotten, und es ist fast unmöglich, dann die Übersicht über die Handlung zu verlieren.
    Alles lässt sich sehr schnell lernen. Wenn man Computer-affin und Schreibprogramm-geschädigt ist, wie ich, benötigt man nicht einmal ein Handbuch. Welches, nebenbei bemerkt, hervorragend zum schnellen Nachschlagen von Stichwörtern ist, wenn man nach einer Funktion sucht. An dieser Stelle will ich als ehemaliger Softwareentwickler auch noch ein Wort über die Stabilität der Software verlieren: Bestnote.
    Trotz der intuitiven Bedienung entdeckt man schnell eine sehr komplette Funktionalität, die sich einem nie in den Weg stellt.
    Dafür will ich einfach einmal Danke sagen.
    Und nein, mich bezahlt niemand dafür, das hier zu schreiben. Dieses Programm ist einfach Gold wert.

    #38772
    martin
    martin
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    • Beiträge: 6751
    • Käpt'n

    Hallo Lunatic,

    das ist wirklich ein sehr freundlicher Text! Danke vielmals, könnte ich selbst nie so gut machen!

    Patchwork ist das erste Programm, das es schafft, mich mühelos im strukturierten Schreiben zu halten …  Erstmalig bin ich mir sicher, dass dieser Roman jetzt auch fertiggestellt wird.

    Wohl eines der schönsten Komplimente, die ich jemals für Patchwork erhalten habe!

    Liebe Grüße
    Martin

    #38783
    alfredo
    alfredo
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    Hallo Lunatic,

    du sprichst mir aus der Seele. Dein Zugang zum Schreiben mit allen Umwegen entspricht meinem. Auch mein Roman biegt, nach 15 Jahren anderweitigem “Rumdoktern”, endlich dank Patchwork auf die Zielgerade. Mit nun 70 Jahren werde ich hoffentlich noch in diesem Jahr meinen ersten Roman fertigstellen und veröffentlichen können. Übrigens, deine Bewertung des Programms ist spitzenmäßig formuliert.

    Weiterhin viel Freude mit PW, Grüße von alfredo

    #38797
    Pam
    Pam
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    Lunatic spricht auch mir aus der Seele.

    Noch nie fühlte ich mich mit einem Schreibprogramm so wohl wie mit PW. Auch ich testete die verschiedensten Programme, von MS-Office über OpenOffice und später LibreOffice, weiter über Open-Source, kostenlose und Trial-Versionen … nur Papyrus konnte mich – zunächst – überzeugen.

    Martin muss einen Kurs im Lasso-Werfen besucht haben, denn er hat mich mit seinem Programm eingefangen. Ich komme nicht mehr davon los.

    Die wichtigsten Funktionen sind bei Patchwork links und rechts angesiedelt und nur einen Augenblick vom Schreibfenster entfernt. Die Hilfe, wenn man sie denn mal bemühen muss, ist übersichtlich und leicht durchsuchbar. Etwas, das mir erstmals bei Papyrus als gelungen auffiel. Patchwork gebe ich die Note 1++, Papyrus kommt nur noch auf ein Gut, alle anderen … reden wir nicht davon.

    Lunatic und Alfredo, viel Erfolg beim Fertigstellen der Romane.

    Viele Grüße

    Pam

    #40044

    Lunatic
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    • schaut mal rein

    Hallo nochmal,
    eine kleine Rückmeldung zum Schluss.

    Mein erster Roman ist fertig. Eine befreundete Romanautorin, die für mich lektoriert hat, hat ihn nun zweimal gelesen und war so ergriffen, dass sie jeweils am Ende geweint hat. Ich denke mal, als Autor kann man eigentlich keine schönere Rückmeldung bekommen, als dass ein Roman über Liebe und Tod so funktioniert, dass er Menschen persönlich emotional berühren kann. Ich war ehrlich gesagt überrascht, fast geschockt, dass er so gut funktioniert. Es ist mein erster Roman, und den Großteil der Arbeit habe ich im letzten halben Jahr gemacht, trotz längerer writer’s blocks. Also durchaus in einem ziemlichen Tempo.

    Vor dem Schreiben des Endes hatte ich selbst ein wenig Angst. Auch, wenn man den Plot selbst entwickelt hat: Es ist etwas Anderes, ein emotionales Ende dann auch tatsächlich “zu Papier” zu bringen, als nur den Plot zu skizzieren.
    Dank Patchwork konnte ich einen menschlich sehr stabilen Zeitpunkt frei wählen, an dem ich diese Kapitel geschrieben habe, habe eine passende Gelegenheit genutzt und dann nachträglich den Roman vervollständigt. Auf diese Art und Weise konnte ich die Motivation aufrechterhalten und tatsächlich einmal einen Roman auch beenden. Wenn man das Ende geschrieben hat, lässt man den Text nicht mehr fallen, bis er fertig ist.
    Mit den Programmen, die ich vorher benutzt habe, geschweige denn auf Papier, wäre mir das niemals gelungen.
    Nächste Woche durchläuft er nochmal ein letztes Korrektorat und ich arbeite Vorschläge und Korrekturen aus dem Lektorat ein. Und fertig. Tatsächlich. Meine Lektorin hat mich ermutigt, den Text auf jeden Fall nicht aufzugeben, egal wieviele Verlage ich anschreiben muss, sie möchte ihn unbedingt veröffentlicht sehen, sie hält ihn für einen sehr gelungenen literarischen Gegenwartsroman …

    Ich arbeite jetzt bereits an einem neuen Plot für einen zweiten Roman, während ich dann auf Rückmeldungen von Verlagen und Agenturen warte, was ja, wie ich mir habe sagen lassen, durchaus ein halbes Jahr, oder sogar länger, dauern kann, so denn überhaupt irgendetwas zurückkommt …

    JA, ich denke, das war ein erfreuliches Patchworkerlebnis.
    Eines der erfreulichsten Erlebnisse, die ich mit dem Schreiben überhaupt je gehabt habe.

    #40045
    MartinZ
    MartinZ
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    Hallo zusammen,

    ich kann mich nur anschließen an die Aussagen, die hier schon gemacht wurden.

    Wie Martin schon weiß, habe ich auch bereits eine Reihe von Programmen hinter mir, die ich ausprobiert und mit ihnen auch gerne geschrieben habe, insbesondere mit dem sehr verwandten Scrivener.

    Aber es ist in der Tat so, dass man von Patchwork angezogen wird und zum Schreiben kommt.  Es macht einfach nur Spaß, es ist ein Spaßfaktor dieses Programm. Und vor allem finde ich es super, dass Du, Martin, unsere Anregungen und Wünsche so schnell aufnimmst und versuchst, sie in die Tat umzusetzen. Das gibt es, und es soll kein Honig um Deinen Bart sein, bei anderen Programmentwicklern nicht.

    Somit allen noch einen schönen sonnigen Schreibtag.

    Herzliche Grüße
    Martin.

    #40046
    martin
    martin
    Keymaster
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    • Käpt'n

    Hi Lunatic,

    »Eine befreundete Romanautorin, die für mich lektoriert hat, hat ihn nun zweimal gelesen und war so ergriffen, dass sie jeweils am Ende geweint hat.«

    Wow, das nenne ich Adelung. Gratuliere dir zu dem offenbar berührenden Werk! Und was kann man als Autor Besseres machen, als seine Leser zu berühren? Fast mehr noch freut mich, dass es der erste gelungene nach offenbar schon vorhergegangenen nicht erfolgreichen Versuchen ist. Toll, dass dir Patchwork dabei helfen konnte, die Hürde zu nehmen. Hoffentlich sehen wir dann im Abschnitt der Eigenveröffentlichungen auch, wenn es so weit ist.

    Meine Lektorin hat mich ermutigt, den Text auf jeden Fall nicht aufzugeben, egal wieviele Verlage ich anschreiben muss, sie möchte ihn unbedingt veröffentlicht sehen, sie hält ihn für einen sehr gelungenen literarischen Gegenwartsroman

    Für diese Phase wünsche ich dir wirklich Durchhaltevermögen! Denn wie du vermutlich schon gehört hast, ist es nicht leicht. Bei Verlagen hast du halt das zusätzlich ernüchternde Problem, dass a) die Bewerbung eine Blackbox ist – du erfährst eventuell etwas in einem halben Jahr, meistens (80%) aber gar nichts – und b) ab dann wird die Veröffentlichung frühsestens in einem Jahr sein, eher noch später. Zwei Jahre sind (für mich jedenfalls) zu ernüchternd, um mich auf diesen Weg einzulassen.

    Aber Verlage sind nicht alles. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, einen Verlag zu finden, der mir zusagt. Erstens würden mir zwei Jahre zu lange dauern – die Zeiten haben sich geändert – zweitens ist es heute noch viel, viel schwerer, einen passenden Verlag zu finden, bei dem man sich wohl fühlt und der sich auch wirklich um das Buch kümmert und schließlich ist Self-Publishing kein Hexenwerk. Aus diesem Grund ermutige ich jeden Autor dazu, sich zu überlegen, das Buch selbst herauszubringen. Es bedeutet zwar Engagement deinerseits in Arbeiten, die mit dem Schreiben so gar nichts zu tun haben. Aber du hast dafür immerhin alles im Griff – in deinem Griff!

    Der Verlagsweg bedeutet außerdem, dass du mindestens ein halbeas Jahr lang nichts für dein Buch tun kannst! Auch nicht selbst herausgeben, denn damit haben Verlage in der Regel keine Freude.

    Über den SP-Weg können wir auch gerne hier im Forum plaudern.

    So oder so – Gratulation und good luck!

    Martin

    #40051

    Lunatic
    Teilnehmer
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    • schaut mal rein

    Danke, Martin,
    ja, das ist mir schon bewußt. Ich kenne das aus dem Musikbereich, da ist die Eigenproduktion und Selbstvermarktung heute eher der Regelfall, zumindest bei den ersten paar Veröffentlichungen, und es lohnt sich nur bei kleinen Labeln, die zumindest Leute aus derselben Sparte anziehen, oder bei größeren, wenn die Verträge auch wirklich etwas abwerfen und nicht zu restriktiv für den Künstler sind. Für mich ist es eher der Test, wie weit ich mit so einem Roman kommen kann. Mich interessiert, ob es, so der Text am vorsortierenden studentischen Praktikanten vorbeikommt, bei Lektoren eine Resonanz gibt. Befreundete Autoren und Bekannte sind nicht gerade repräsentativ, mir liegt viel an ehrlicher Rückmeldung, und natürlich ist keine Rückmeldung auch ein Statement…
    Nur wenn klar ist, dass es keine Verlagsveröffentlichung geben wird, werde ich den Roman selbst veröffentlichen. Dann werde ich mich nach sowas  wie epubli umsehen, deren Angebot scheint mir vernünftig, die Qualität scheint in Ordnung, nach dem, was ich bei anderen gesehen habe, und die Kosten, so man welche hat, und Bedingungen sind transparent.
    Ich habe es jetzt nicht mehr eilig. Ich habe gut 30 Jahre gebraucht, um einen Roman zu schreiben, da macht ein Jahr mehr oder weniger auch nicht viel aus, und ich werde ja einfach weiterschreiben und keine Langeweile haben.
    :-)
    Klar werde ich mich melden, wenn der Roman käuflich zu erwerben sein wird. :-)
    Also, allen anderen hier auch: Frohes Schaffen und gute Ideen!

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