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Dieses Thema enthält 12 Antworten und 6 Teilnehmer. Es wurde zuletzt aktualisiert von  Caro vor 4 Jahre, 6 Monate.

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  • #31100

    Thimorin
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    • schaut mal rein

    Servus mitanand,

     

    jetzt habe ich mit Patchwork angefangen einen Roman zu schreiben. Vorbereitet mit Theorie, Motivation, etc.

    Und jetzt sitz ich da uns brech nach einer Seite ab. Immer mit dem Gedanken: “Wozu schreibe ich das? Das wurde doch schon von xyz geschrieben. Das ist dich nur kopiert. Das brauch die Welt nicht. Das will ich nicht lesen. Das will niemand lesen. Gibt es alles besser von diveresn Autoren und Großmeistern.”

    Jetzt quält mich dies schon eine geraume Zeit. Diverse Plots sind im Mülleimer des Desktops gewandert und ich frage mich…bin ich mit dieser Form der Schreibblockade damit allein?

    #31105
    martin
    martin
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    • Käpt'n

    Lieber Thimorin,

    solche Phasen gibt es mal grundsätzlich bei den meisten von uns Schreibern. Wenn ich manchmal Bücher lese, dann denke ich mir, dass ich gern so schreiben können würde. Und was die Geschichten anbelangt von wegen schon da gewesen? Über so vieles wurde schon geschrieben, dass man leicht zu deinem Schluss kommen kann. Und doch ist jede Geschichte einzigartig. Sei es die Story an sich oder wie sie geschrieben ist oder der Ort oder die Charaktere.

    Die meisten Filmgeschichten sind nicht neu, Gute gegen Schlechte und meist gewinnen die Guten, Beziehungsgeschichten … alles war schon da. Aber nicht deine Geschichte, genau deine! Und wenn es eine ähnliche geben sollte – dann finden sich sicher Leser, die genau so etwas lesen wollen. Denn sonst könntest du dir für jedes Genre ein Buch kaufen und kennst dann alles. Ist das so? Nein. Eben :-)

    Bring einfach Pfeffer ein in deine Szenen, verwende dafür Clustering und Kreativmatrix. Das kannst du ja für jede Szene machen oder jedes Kapitel oder das ganze Werk und dann im Detail. Mixe dir damit irre Situationen zusammen und dann lass dich von diesen Ideen entführen in eine abgefahrene, deine eigene Welt.

    Und abgesehen davon macht doch das Formulieren, Bilder Schaffen an sich doch schon Spaß, oder? Nimm irgendwas aus deinem Leben oder dem von Bekannten, verfremde es und bastel was dazu. Das klappt schon, wirst sehen!

    Liebe Grüße und alles Gute!
    Martin

    #31106
    tatwort
    tatwort
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    • macht Urlaub hier

    Hallo Thimorin,

    hast du eine Ahnung, wie viele Liebesromane es gibt? Warum sollte man noch einen schreiben? Und dennoch passiert es – jeden Tag.

    Okay, es gibt nur einen Winnetou. Es wäre blöde, noch einen zu schreiben. Klingt nicht sonderlich logisch, ich weiß.

    Liebe Grüße
    Rudolf

    #31107

    Thimorin
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    • schaut mal rein

    Danke für die Aufmunterung, aber Winnetou ist ein schönes Beispiel.

    Nun will ich zwar keinen Roman über Winnetou schreiben, aber ich wollte einen Roman schreiben über …. naja hat jedenfalls ein Genre/Zeitalter/Perspektive/Persona.

    Am letzten Wochenende dachte ich mir, ich schau nach was es am Markt in dem Bereich gibt.
    Und sie da, tatatata: gleiches Genre, gleiches Zeitalter, (fast) gleiche Persona und Erzählperspektive.

    Gut, der Roman ist 20ig Jahre alt, gut es ist nicht so bekannt wie Winnetou von Karl May, aber dennoch.

    Was ich nicht schreiben wollte ist ein Pastiche. Geschweige denn, am Ende ein Verfahren auf den Hals zu bekommen, da der Autor des Originals evtl. meint ich habe alles geklaut.

    Auf interessante Meinungen gespannt wartend….

    #31109
    detlev
    detlev
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    Also gerade das mit Winnetou ist ein schlechtes Beispiel – wenn es gestattet ist. Wenn ich jetzt anfange aufzuzählen, wie viele Autoren, die nicht Karl May hießen, winnetou-ähnliche Geschichten geschrieben haben, dann sitze ich nächste Woche noch hier. Die Autoren haben dem Winnetou einen anderen Namen gegeben, ließen ihn mit dem Wolf tanzen, verlegten die Handlungen nach Afrika oder in die Mongolei, versetzten sie in die Zeit Ciceros oder ließen die Handlung ab heute plus 300 Jahre auf dem Mars spielen.

    Winnetou war das erste Buch, was ich überhaupt gelesen habe, das auch deshalb, weil es in der DDR verboten war und mein Großvater es in seinem Holzbein geschmuggelt hat. Verbote Dinge machen nun mal besonders viel Spaß. Meine erste Geschichte war dann nicht Winnetou, es war ein rotes Eichhörnchen, das deshalb Ähnlichkeit mit ihm hatte, und Rot war die bevorzugte Farbe damals. Da war ich 10 Jahre alt.

    Also Bücher lesen, in denen man sich wiedererkennt, und da spielt es keine Rolle, ob das Winnetou oder Pipi Langstrumpf oder Krieg und Frieden ist. Die Einfälle kommen dann von alleine. So gesehen ist Winnetou eben doch ein gutes Beispiel.

    #31110
    detlev
    detlev
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    Ach so, habe ich vergessen. Abschreiben oder sich inspirieren lassen sind zwei völlig verschiedene Dinge.

    #31112

    Thimorin
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    Das stimmt natürlich, so gesehen ist Winnetou ein wirklich gutes Beispiel. :-)

    #31115
    martin
    martin
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    • Käpt'n

    Hallo Thimorin,

    geht es bei der Person um eine historisch bekannte? Und um sie wolltest du eine Geschichte spinnen? Dann kann es vielleicht schwierig werden. Du schreibst aber ›fast‹ die gleiche Person. Also eine aus dem Umkreis? Dann könnten ja die historischen Informationen aus deinem gefundenen Roman wunderbare Infos zur Zeit liefern für deinen, der sich eben in der Nähe abspielt.

    Und Plagiat, das ist die nahezu unveränderte Textübernahme. Das kannst du ja kaum im Sinn haben und es kann die auch nicht passieren, wenn du etwas selbst schreibst. Eigene Worte, eigene Geschichte. Ich sehe das Problem immer noch nicht.

    Viele Grüße
    Martin

    #31116

    Thimorin
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    Danke das ihr mir Mut gemacht habt. Vielleicht bin ich einfach zu ängstlich gewesen.

    Es wird im übrigen keine historische Person werden, sondern eine reine fiktive.

    #31117
    detlev
    detlev
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    Es hat nur indirekt mit dem Thema zu tun, gehört aber irgendwie dazu. In Deutschland geht man gegen das “Geschäftsmodell Abmahnung” vor. Möglich ist so was auch in Zukunft, aber die Hürden wurden und werden weiter angehoben. Klar, Verletzung der Persönlichkeitssphäre kann weiter verfolgt werden, aber die generelle Furcht davor habe ich nie gehabt, und habe ich in Zukunft noch weniger bis gar nicht mehr.

    https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-05/abmahnmissbrauch-bundeskabinett-gesetzesentwurf-geschaeftsmodell-anwaltskanzleien

    #32283

    Peter Z.
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    Ja ich kenne solche Blockaden, die gehen dann auch wieder vorbei. Und wenn sie nicht vorbeigehen, dann überlege doch noch mal, ob das auch wirklich das richtige Thema ist und ob du wirklich darauf Lust hast. Was ist der Mehrwert für DICH persönich an dem Thema und was würdest du der Welt draußen an neuem “Material” wünschen was so noch nie dagewesen ist.

     

    Mit Druck erreichst du nichts. Leider und Gott sei Dank:-) Alles Gute

    #32308

    Caro
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    Hat jeder mal lieber Thimorin,

    #32309

    Caro
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    • schaut mal rein

    Ja das stimmt und isch inspirieren lassen ist völlig legitim

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