Zeitabläufe und Handlungsstränge

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Dieses Thema enthält 1 Antwort und 2 Teilnehmer. Es wurde zuletzt aktualisiert von martin martin vor 4 Jahre, 5 Monate.

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    tatwort
    tatwort
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    Ein oft unterschätztes Thema, glaube ich. Wichtig ist es auf jeden Fall, aber leider auch nicht immer leicht.

    Fängt man an zu schreiben, werden die Zeitabläufe noch ignoriert, was es zunächst auch noch darf. Schließlich ist es schwierig genug, seine Geschichte erst einmal auf den Weg zu bringen. Wer denkt da schon groß über die Zeiten nach, wie lange also eine Szene in etwa in der Realität dauern mag. Oder man plant ein Buch über Zeitreisen, was den chronologischen Ablauf der Geschichte auf der Zeitachse schon arg anspruchsvoll werden lässt.

    Aber die Zeit ist auch eine logische Stolperfalle und man muss aufpassen, dass nicht die Leser dem Autor in ihren Rezensionen diese Zeitfehler vorhalten. Dann ist das Kind in den Brunnen gefallen.

    Wird beispielsweise eine Figur in einer Szene nennenswert verletzt, dann wäre es unklug, sie in eine der nachfolgenden Szenen heftig agieren zu lassen, wenn der zeitliche Ablauf dazwischen beispielsweise nur 1-2 Tage beträgt. Als Autor verliert man da leicht den Faden. Die 1-2 Tage können schließlich durchaus viele Szenen bedeuten.

    Oder in Krimis, bei denen der Tatablauf in Korrelation mit dem Zeitablauf absolut nicht zu vernachlässigen ist.

    Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es blöde ist, wenn man etwa bei Seite 200 angekommen ist und sich erst dann daran macht, den Zeitablauf zu berücksichtigen. Im Kopfbereich oberhalb des Editors kann man den Beginn und das Ende einer Szene erfassen. Auch sollte man rechtzeitig die Handlungsstränge zu der jeweiligen Szene erfassen. Das kann durch die Hinterlegung einer Farbe unterstützt werden. Dann wird der Handlungsstrang auch farblich in der Kapitelübersicht angezeigt.

    Ein Klick auf den Reiter Timeline zeigt die zeitliche Abfolge aufgeteilt nach den Handlungssträngen an, was die Abhängigkeit der Handlungsstränge und der zeitlichen Abfolge verdeutlicht.

    Mein Rat an alle Patchwork-Anfänger: Nach spätestens 50 (Norm-)Seiten, sollte man sich dieses Thema gründlich vornehmen.

    #30687
    martin
    martin
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    Du sagst es, Rudolf, die Zeit kann einem ganz ungemütlich in die Suppe spucken!

    FigurZeitAllerdings spielt sie auch nicht unbedingt bei jeder Geschichte eine tragende Rolle, ich glaube, das hängt auch ein bisschen vom Genre ab. Bei einer Liebegeschichte reicht oft Frühling, Sommer, Herbst und Weihnachten, bei Krimis oder eben Zeitreisen kann es happig werden. Aber, wie du sagst, hilft sie auch bei logischen Zusammenhängen mitunter sehr.

    Ergänzend vielleicht noch eine hilfreiche Eigenschaft: Wenn man bei der Figur – aber genauso auch bei Schauplatz und Objekt – angibt, wann sie geboren und eventuell gestorben ist, und das auch noch für die Requisiten-Timeline markiert, dann zeigt Patchwork – aus der Kombination Requisitendatum ›‹ Szenendatum – bei den Protagonisten an, wie alt sie zum Zeitpunkt der Handlung sind, beziehungsweise, wie lange sie schon tot sind. Das steht dann sowohl bei der jeweiligen Figur in den Szenenrequisiten (re. unten), als auch in der Spalte ›Perspektive‹ der Kapitelübersicht (re. oben – wenn man sie an und breit genug hat) zum Protagonisten.

    Rechts ein Beispiel aus dem Demoprojekt. Susanna (unten) wurde vor 65 Jahren geboren und ist vor 37 Jahren gestorben. Ganz praktisch, wenn man Tote nicht mehr handeln lässt :-) )

    Viele Grüße und ein schönes Restwochenende
    Martin

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