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Orientierung und Anpassung

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Ich mache mal den Anfang 😊

Wenn wir Fantasy schreiben, haben wir in der Regel ein Vorbild, an dem wir uns orientieren. Sei es ein Roman, ein Film, ein Autor oder ein Spiel.

Wie macht man aber ein eigenständiges Werk daraus, dass sich grundlegend von dem unterscheidet, an dem wir uns da orientieren?

Mein Vorbild war World of Warcraft, das Spiel. In dem ich meinen Mann kennenlernte (vor nunmehr 15 Jahren) und das ich liebte und nebenbei immer noch spiele.

Die Idee zur Geschichte kam mir durch das Zusammenspiel mit meinem Mann und sie offenbarte sich ursprünglich in kleinen Kapiteln, jedes für sich einzeln lesbar. Aber als ich begann daraus einen Roman zu machen, brauchte ich andere Schauplätze und andere Völker, Rassen, Klassen etc.

Also die grundlegende Orientierung an der Welt von WoW (oder in eurem Fall die jeweilige andere) ist gut und wichtig, denn dort hat man ein bestimmtes Regelwerk, das man kennt und das man beschreiben kann.

Nichts ist jedoch tödlicher für eine Fantasy Geschichte, wenn man alles schon kennt und die Sache nur ein Abklatsch ist. Wir brauchen etwas Besonderes, etwas Neues.

Also greifen wir zu anderen Quellen. Andere Spiele, Welten und Geschichten. Wir erfinden die Magie neu. Dabei müssen wir aber aufpassen, denn genauso tödlich wie sich nicht abzuheben von anderen Geschichten ist eine Unstimmigkeit, sind Fehler in der Matrix 😊

Habe ich eine Welt, in der keine Magie herrscht oder sie verloren ging, muss ich eine plausible Erklärung haben für meinen kleinen Magier, der da grad auftritt. Diese Erklärung muss nicht ausufernd sein, aber sie muss VOR oder WÄHREND des ersten Auftritts des Magiers erfolgen.

Gibt es bereits Magie, ist eine andere Form der Magie nicht befremdlich, der Leser akzeptiert dies, ist aber auch hocherfreut, wenn ihm irgendwann erklärt wird, wie es dazu kam, dass diese Magie entstand.

In WoW gibt es zum Beispiel Schamanismus und Magie nebeneinander. Der Spieler wird aber darüber aufgeklärt, welches Volk welche Form anwendet und warum. Schlüssig.

Besonders interessant wird es in Welten, in denen Technik und Magie nebeneinander existieren, denn das muss ausbalanciert werden. Es darf keine Seite übermächtig sein (es sei denn die Story beginnt so), damit es plausibel ist, dass es da überhaupt zwei Seiten geben kann.

Fantasy ist sehr offen und dort kann viel „erfunden“ werden, aber trotzdem muss diese Welt in sich schlüssig sein.

 

Nun seid ihr dran 😊

Hallo Alarna,

Sei herzlich gegrüßt neue Weltenbummlerin.
Aha. Du kommst aus der fernen Welt der World of Warcraft Galaxie. Interessant. Aber sagt uns wenig über die Geschichten, die deiner Federschraube, oder Krähenkralle oder Knochwutzstift entsprangen. Mit welchen undurchscheinenden Gestalten, Wesen ... du dich tagtäglich in deiner Schreibwelt herumschlagen, durchfuttern, ... musst. Dürfen wir es erfahren?
Aber sag rasch zum Anfang; schmeckt in der World of Warcraft Galaxie der mit lauwarmen Flohwasser angesetzte Gaffee noch immer so grausig?
Also unter uns, ich zu meinen Teil trinke doch lieber en Schälchen mit nem blauen Advenu Gäffchen, aber das is nu mal Ansichtssache, nich war?
Oh verzeih mir, dass ich wiedermal ins Schwatzen abdrifte, aber ich sitze gerade beim Gaffee, nu ja, so oder so beim Gaffee trinken vergesse ich grundsätzlich alles. Also ich bin der Admelo, Cremler nennt man meine Menschenrasse. Ich komme aus der Zeitrealität Z1 und aus dem Freien Eridani Alpha System, das befindet sich gleich hinter der übernächsten Galaxie und dann scharf links abgebogen.

Besonders interessant wird es in Welten, in denen Technik und Magie nebeneinander existieren, denn das muss ausbalanciert werden. Es darf keine Seite übermächtig sein (es sei denn die Story beginnt so), damit es plausibel ist, dass es da überhaupt zwei Seiten geben kann.

Ja, geht prima.
Falls du möchtest, kannst du, in der Geschichtenwerkstatt meine eingestellte Szene aus: Die Valpas-Schmiede, anlesen. Neben einer dicken Brise Magie gibt es in meiner Fantasiewelt der Cremler, Cybord und Verdaner reichlich technische Begriffe und technischen Schnickschnack, die der Leser sonst nur von "Hardcore-Sci-Fi" kennt.
Meine ›Valpas Schmiede‹ hat kein Vorbild; in Romanen, Filmen oder eines Autors oder eines Spiels etc. Alle Ideen, Texte Personen etc. sind zu 100 % aus meiner Fantasie entsprungen. Und fast alle verwendeten Begriffe (geschätzt und gefühlt 98,9 %) sind aus meiner Fantasie entsprungen, der Rest ist: Laut Duden und englischen Wörterbuch – allgemeinbegriffliches Wortgut.

(Fantasie auszuleben habe ich während meiner regulären Arbeitszeit (Töpferin) reichlich. Meine niedergeschriebenen Gedankensplitter tragen leider immer Tonmatschverzierungen.)

Gib es in Frieden weiter und bleibt gesund.
Bis denne
Admelo

 

Hallo Alarna,

auch von mir ein herzliches Willkommen in dieser Ecke des Patchwork-Universums :-)

Ist aufschlussreich für mich, wie du das angehst mit dem Planan, den Ausgewogenheiten usw. und durchaus logisch. Trotzdem in Fantasy grundsätzlich alles möglich ist, darf es keine Dei ex machina geben und die Fähig- und Möglichkeiten müssen genau abgesteckt werden. Ich schreibe (noch?) kein Fantasy, weshalb ich mir darüber nie Gedanken gemacht habe, aber es ist sehr einleuchtend!

Liebe Grüße
Martin

Hallo Alarna.

Schön, noch eine Fantasieschreiberin hier anzutreffen. Also Herzlich Willkommen!

World of Warcraft kenne ich nur vom Hörensagen, als das als Spiel aufkam, war das beherrschen der englischen Sprache (glaube ich) notwendig und da versage ich jämmerlich. Hängt wohl mit meiner Leserechtschreibschwäche zusammen, dass ich um Sprachen immer einen großen Bogen gemacht habe. Leider. Jetzt bleibt das einfach nicht mehr hängen.

Wenn wir Fantasy schreiben, haben wir in der Regel ein Vorbild, an dem wir uns orientieren. Sei es ein Roman, ein Film, ein Autor oder ein Spiel.

Da bin ich mir nicht so sicher. Bei mir kommt das aus dem Bauch heraus. Sicher webt man unbewusst Dinge mit ein, die man irgendwie oder irgendwo aufgeschnappt hat. Aber ich habe mich nie bewusst an etwas orientiert.

Wie macht man aber ein eigenständiges Werk daraus, dass sich grundlegend von dem unterscheidet, an dem wir uns da orientieren?

Vielleicht, indem man sich zwar inspirieren lässt, aber eigene Wege geht? Nehmen wir mal als Beispiel: Herr der Ringe. Dort haben wir Elben, Orks , Hobbits, Zwerge und Menschen. Den einen Ring. Die große Aufgabe. Gefährten.

Wenn ich mich nun daran orientiere und ebenso eine Welt erschaffen möchte, wird man fast unweigerlich daran gemessen.

Also würde ich mir nur etwas davon heraus picken. Entweder nehme ich mir die Hobbits vor, erzähle von ähnlichen Geschöpfen die von, sagen wir mal, einem Fluch bedroht werden. Plötzlich werden diese gemütlichen, lieben Wesen rachsüchtig, gemein und furchtbar ruhelos. Oder ich nehme den einen Ring als Aufhänger und erschaffe ein Mysterium drum herum. Statt einem Ring nehme ich Medaillons, und eines Verbindet die alle. Zusammen sind sie ein Tor zu irgendwas anderem, oder so. Somit orientiere ich mich vielleicht an Aufbau und einem Teil des Vorbildes, mache aber etwas völlig anderes daraus.

 Habe ich eine Welt, in der keine Magie herrscht oder sie verloren ging, muss ich eine plausible Erklärung haben für meinen kleinen Magier, der da grad auftritt. Diese Erklärung muss nicht ausufernd sein, aber sie muss VOR oder WÄHREND des ersten Auftritts des Magiers erfolgen.

Ich mag das Wörtchen "muss" in dem Zusammenhang so gar nicht leiden. Man sollte eine Erklärung haben, das ist schon richtig. Wenn sich die Erklärung aber erst nach und nach entfaltet, was soll daran falsch sein? Mein Problem bei dem Wörtchen "muss" ist genau das, was du vermeiden möchtest. Wenn jeder sich an das "muss" hält, kommt eventuell immer gleiches oder ähnliches zustande.

Sicher, es gibt Dinge, die sind irgendwie gesetzmäßig so. Hält man das nicht ein, funktioniert die ganze Geschichte nicht. Deswegen bin ich der Meinung, diese Dinge machen wir in der Regel automatisch richtig. So wie ein guter Geschichtenerzähler, der aus dem Bauch heraus erzählt. Ein Geschichtenweber, der verschiedene Fäden nimmt und sie zu einem bunten Teppich verknüpft. Er weiß automatisch, welchen Faden er als nächsten nehmen muss, damit es ein schönes Gesamtbild ergibt.

Alles andere ist uns überlassen. Und gerade bei Fantasie und SciFi haben wir wesentlich weniger Grenzen als bei einem Gegenwartskrimi, der sich an die Realität halten muss. Als Beispiel möchte ich den Film Inception     https://www.moviepilot.de/movies/inception

angeben. Hier geht es um Träume, Unterbewusstsein. In Träumen ist fast alles möglich. Und Fantasie ist manchmal dem träumen sehr ähnlich. Wir erschaffen etwas, was real nicht da ist.

Natürlich muss alles am Ende zu einem Ganzen verwoben sein. Es muss schon einer Logik folgen. Fragen müssen beantwortet werden, sollten nicht ins leere laufen oder nur neue aufwerfen.

Fantasy ist sehr offen und dort kann viel „erfunden“ werden, aber trotzdem muss diese Welt in sich schlüssig sein.

Dem stimme ich voll zu, wobei ich die Betonung eben auf diese Welt lege. Denn in der nächsten kann schon wieder alles komplett anders sein. Und keine Fantasiewelt ist wie die unsere.

 

Liebe Grüße Yvonne

 

Hallo und Danke für die Antworten. Wie fasse ich das jetzt zusammen?

@admelo in deine Geschichte werde ich mich gerne einlesen :) Ich habe bisher nur Sachbücher veröffentlicht, meine Fantasy ist nur einem ganz begrenzten Publikum bekannt, meiner Familie, die für mich Testleser spielt. Außer meinem Mann und meinem Ältesten mag keiner davon Fantasy, die besten Testleser der Welt :) Ich werde wohl nach und nach aus der Deckung kommen müssen *seufz*

@martin Fantasy ist nicht für jeden etwas, um darüber zu schreiben, muss man es glaub ich lieben. Darin aufgehen :) Ich habe irrsinnig viele Fantasy Bücher gelesen und man merkt, wenn jemand nur etwas abspult oder seine Welt liebt.

@vons7 (Yvonne) WoW kam 2005 schon in Deutsch. Im Februar. Ich habe schon während der Beta gespielt, da in denglisch, da war noch nicht alles übersetzt. Die Orientierung mag bei vielen unbewusst sein, aber im Grunde haben wir alle im Unterbewusstsein die Geschichten und Märchen präsent, mit denen wir aufgewachsen sind oder die wir selbst gelesen haben. Ich glaube nicht, dass das bei der Orientierung keine Rolle spielt.

Das mit dem "muss" habe ich bewusst gewählt, da ich diverse Geschichten gelesen habe, die sowas von völlig unlogisch waren. Eine Welt ohne Magie, plötzlich kommt jemand und macht Feuerzauber. Hallo? Wieso kann der das? Das reißt den Leser raus aus der Geschichte. Immersion ist wichtig. Das habe ich bei meiner Tätigkeit in einer Videospieleschmiede gelernt :) Die besten Spiele sind die, in die man eintaucht. Die besten Geschichten sind die, in der einem alles klar vor Augen steht und man mitfühlt. Nicht die, in der ständig Fragen aufgeworfen werden. So denke ich :) Ja, du hast Recht, es ist immer nur diese Welt.

 

 

 

Tja ich muss leider gestehen, dass ich zu den WoW-Hatern gehöre :-)

Das liegt daran, dass mein erstes MMORPG ein völlig anders geartetes war: The Matrix Online. Das baute auf der bekannten Filmtrilogie auf, spielte in einer (damals grafisch atemberaubenden) Megacity und hatte eine sehr gebildete und anspruchsvolle Community. Leider setzte Sony es in den Sand und so wechselte ich irgendwann nach Age of Conan, einem wirklich rauen und grafisch prächtigen MMO basierend auf der Conan Lore. Zu dieser Zeit habe ich mir dann auch WoW angesehen und war von der Grafik extrem abgeschreckt (ich mag einfach keinen Comic Stil und wenn der noch so zeitlos ist), aber vor allem von dem sehr altbackenen Kampfsystem. Nun, in Age of Conan war das nicht viel besser, aber mit Guild Wars 2 änderte sich das extrem, dort rennt man während des Castens oder Bogenschiessens - im Gegensatz zu Wow, dort muss man als Caster oder Fernkämpfer angenagelt auf dem Boden stehenbleiben.

Ausserdem bin ich auch deshalb noch ein WoW Hater, weil WoW mit seinem irrsinnigen Erfolg (es spielt ja gefühlt jeder zweite MMOler WoW oder hat es gespielt) das MMO Genre dermassen geprägt hat, dass praktisch jeder Zocker, der das Game wechseln möchte, exakt diese Mechaniken erwartet, oder er ist hoffnungslos überfordert. Deshalb hatten es neue, innovative MMOs unglaublich schwer, sich durchzusetzen. Selbst Blizzard, als WoW Entwickler tut sich schwer mit neuen Konzepten, weil die Gamergemeinde dermassen auf WoW Mechanik fixiert ist, dass sie Probleme haben, mal was Neues zu machen.

Zum Glück haben inzwischen viele kapiert, dass WoW nicht das Maß aller Dinge ist, und geben völlig andersartigen Games eine Chance. Eines der grafisch schönsten ist übrigens Black Desert Online, mit einem wirklich dynamischen und actionlastigen Kampfsystem, dagegen wirkt WoW dann wie ein Seniorenkränzchen (verzeih mir diese Polemik!)

Inzwischen bin ich bei den ganz neuen Games gelandet, die jetzt die Weichen für die Zukunft des Onlinegamings gestellt haben: Red Dead Online und sogar GTA5 (sind ja beide von Rockstar). Besonders Red Dead Online empfehle ich mal anzuspielen! Es sind erstaunliche viele weibliche Spieler anzutreffen, was vor allem daran liegt, dass die Pferde dort eine wichtige Rolle spielen. Und die sind atemberaubend animiert, auch das Reiten. Die weiblichen Spieler, die ich dort kenne, haben alle einen ganzen Stall voller Pferde. Ansonsten ist es halt eine unfassbar schöne Welt, die dazu einlädt, ganz entschleunigt über die Prairie oder durch die Wälder und Berge zu reiten und die Landschaft zu genießen. Und es ist bei allen Mechaniken meilenweit von WoW entfernt, ja LICHTJAHRE, um mal diese Metapher zu gebrauchen. Es gibt keine "Mobgruppen" in die man zum abfarmen hineinreitet, sondern klare Missionen. Man kann jederzeit von Wölfen oder Bären überfallen werden, und das nicht, weil man halt in ein "Mobgebiet" reitet, sondern einfach in allen Wäldern, ohne Warnung. Sehr realistisch. Auch die Kämpfe sind sehr gut gemacht (klar geht nur Geballere aber mit eine Vielzahl von verschiedenen Waffen: Pistolen, Revolvern, Gewehren und Flinten, aber auch Dynamit, Brandsätze, Pfeil und Bogen und Macheten kommen zum Einsatz). So, jetzt aber genug von der Schleichwerbung.

Kommen wir zu Orks, Elfen und all dem anderen magischen Volk, welches uns in Fantasyromanen begegnet. Wie ich in meinem Artikel schon sagte: es gibt Fantasy, die kommt komplett ohne WoW Kreaturen aus (die WoW ohnehin komplett von Tolkien geklaut hat), wie zb Conans Aquilonien oder auch mein Roman "Yanthalbor". Ich würde sogar so weit gehen und sagen: Fantasy, die Orks, Elfen und Zauberer verwendet ist mehr Fanfiction als saubere eigenständige Fantasy. Orks gehören nach Mittelerde und sonst nirgendwohin! Fantasyautoren, die was auf sich halten, erschaffen gefälligst ihre eigene Menagerie.

Fantasy hat sich unglaublich entwickelt in den letzten Jahrzehnten. Der Herr der Ringe ist schon lange nicht mehr das Maß aller Dinge, genausowenig wie WoW in der MMO Welt. Marion Zimmer Bradley hat mit ihrem historisierenden Avalonzyklus die Komplexität menschlicher Beziehungen in den Mittelpunkt gerückt und George RR Martin hat die Soap in das Fantasygenre integriert. Inzwischen kann man teilweise sogar von "Hochliteratur" reden, zumindest bei einigen, wie zb Brent Weeks oder J.V. Jones. Und "The Witcher" zeigt mit dem ungeheuren Erfolg der Netflix Serie, wie gut auch satirische Fantasy sein kann.

Wow,

hier gibts ja tolle Sachen zu lesen!

Schön, dass ihr hier hergefunden habt, Alarna und Rael!

Ich kenne mich nicht so gut mit Fantasy und Rollenspielen aus. Hab nur überall ein bisschen reingeschnuppert und 2006, als ich im Nanowrimo meine Kinderromanrohfassung mit 44 000 Worten fertig hatte, habe ich die restlichen 6000 Worte genommen um einen Romantasyroman zu beginnen.

Natürlich, weils irgendwie mein Thema ist, sollte es um zwei ungleiche Schwestern gehen. Inara sollte eine Dreiviertelelfe sein, ihre Schwester Nuri ein Mensch, beide Töchter einer Magierin im Kampf gegen eine Seuche die die Menschen zu einer Art Energievampir mutieren lassen ... vor allem will Inara ein Heilmittel finden, weil es Nuri erwischt hat.

Habs nach den 6000 Probewörtern komplett geplottet und hab mit der Rohfassung von vorn begonnen. Immerhin sind es ca. 150 Seiten geworden, bevor ich den Roman in die Schublade steckte. Ich hab damals sogar eine eigene Sprache erfunden, mit beugen von Verben etc pp. - aber nur so weit, bis ich einen kurzen Brief der einen Schwester an die andere in der Sprache schreiben und lesen konnte. Ich hab damals auch versucht, etwas Sindarin zu lernen und 2008 hab ich den Nordcon besucht und dort viele Fotos von den Larpspielern gemacht. Ich habe Ringbücher vollgeschrieben mit Notizen zur Geschichte und eine Landkarte gezeichnet (grottenschlecht).

Eine der tollsten Erfahrungen war, dass ich gelernt habe meine Vorstellungskraft magisch auszudehnen, also das, was in echt nicht geht, konnte ich mir vorstellen, wenn ich die Augen zumachte. Z.B. packte Inara eine Reisetasche. Eine magische. Es passten alle Dinge rein, die sie mitnehmen wollte, auch jene, die eigentluch viel größer als die Tasche selbst waren. Dann hat sie die Tasche zugemacht, sie schrumpfen lassen, bis sie sie als Medallion an einem Band um den Hals tragen konnte. Ich habe auch eine magische Pflanze erfunden, die Lomborgenie, die Inara gegen ihre Mutter verteidigte, indem sie die Mutter mit saftigen roten Früchten beschoss ... es ist unglaublich schade, dass ich diesen Roman damals nicht zuende geschrieben habe. Wenn ich zaubern könnte, würde ich mich und meine Zeit so verzaubern, dass ich ihn doch noch zuende schriebe. Er wäre es wert.

Was ich sagen wollte: ihr habt mich vom Sofa hochgekriegt und in die Begeisterung hinein mit diesem Thema hier. Und so kann es dann gelingen, doch noch weiterzumachen, auch wenn man schon dachte, man würde es eh nicht mehr schaffen.

Zum eigentlichen Thema: von innerer Logik eines Systems halte ich viel. Es muss Grundannahmen geben, in der Mathematik nannten sie das Axiome. Auf diesen Grundannahmen basieren dann die Tjeorien des Möglichen. Es muss in sich schlüssig sein, das Magiesystem und alles was in der Fantasiewelt anders funktioniert als in echt. So hab ich es versucht, auch wenn ich nicht fertig geworden bin.

Liebe Grüße

Loni

@  rael: Für mich, eine absolut nicht am PC Spielende, waren die verwendeten Begriffe aus der Welt der Spielenden nichts sagender Buchstabensalat, das soll keine Kritik sein.

Auch mag ich weder die Fantasie Romane/... von George RR Martin, Brent Weeks oder J.V. Jones ...

Und die auf Netflix viel gelobte Serie 'The Witcher', haben mein Ehemann und ich nur bis Ende von Staffel 1, Folge 4 unserem Gemüt zugeführt.

George RR Martin plus einige andere der Kollegen habe ich in der Bibliothek ausgeliehen, aber sie nur angelesen, nach spätestens 130 war Schluss (und dazu musste ich mich sogar zwingen. Nein deren zu Papiergebrachten Fantasien sind nicht meine 'Fantasiewelten'.). Auch kann ich nicht nachvollziehen; wieso die Texte so gut sein sollen. (Bitte keine Gegendarstellung, es ist nur meine Meinung.)

Orks gehören nach Mittelerde und sonst nirgendwohin! Fantasyautoren, die was auf sich halten, erschaffen gefälligst ihre eigene Menagerie.

Das sehe ich ebenso.

Magie wiederum, so denke ich, gehört unbedingt in Fantasie Romane. Zu der Zunft und deren Zaubererkram Hokuspokus zitiere ich einfach einen der Hauptakteuren aus meiner Romanreihe – Ukel Sorel Gwen. Das Zitat liefert, so glaube ich, auch eine gut geschliffene Nahtstelle zwischen physikalisch nicht sauber erklärbaren Dingen, die doch geschehen können/könnten. Er sagt dazu: ›... wir Luxem machen mit unserer Gedankenkraft Dinge, die für gewöhnliche Menschen nach angewandter schwarzer Magie aussieht. Dabei ist es nur gelerntes uraltes Wissen – das wir praktizieren und anwenden.

Bis denne

Admelo

 

 

@admelo

Ich selbst habe die Bücher von George RR Martin nicht gelesen, habe nur die Serie geschaut. Und die hat mir dann doch Respekt abgefordert. Eine so komplexe Welt zu erschaffen, seine Protas eben auch gnadenlos über die Klinge springen zu lassen. Das fand ich eine starke Leistung. Schon alleine die Verstrickung der einzelnen Personen. Und das ohne Patchwork. Ich frag mich, wie sah sein Arbeitszimmer aus, hatte er die ganze Wand zu gepinnt? Wie behält man als Autor da den Überblick? Ich glaube mal gelesen zu haben, dass er auch viele Geschichten drum herum geschrieben hat, die dann gar nicht mit ins Buch kamen. Schon allein von der Idee bis zur Umsetzung ist das für mich schon beeindruckend. Und unweigerlich misst man sich an solchen großen Ideen, wenn man ähnliches im Kopf hat. Ohne das man es selbst will, sind solche Geschichten Ideenspender. Und wenn es nur die Idee vom langen Winter ist, der sich bei mir in eine SGZ-Geschichte beim schreiben geschlichen hatte.

Brent Weeks kannte ich bis jetzt gar nicht, der ist an mir vorbei geschlittert. Da muss ich das gleich mal auf meine Leseliste setzen. Mal schauen, ob das was für mich wäre und Inspiration für eigenes birgt.

Übrigens Admelo, kann Inspiration auch daraus entstehen, weil dir etwas nicht gefällt. Der Gedanke, es besser zu können, anders zu machen, kann einen auch zu Höchstleistungen treiben. Eben weil wir individuell sein wollen.

Ich bin gespannt, was dir da so eingefallen ist, denn das:

Dabei ist es nur gelerntes uraltes Wissen – das wir praktizieren und anwenden.

entspricht nur der Wahrheit. Da kann ich deinem Ukel Sorel Gwen nur zustimmen ;o)

Es wird ja richtig gemütlich hier :)

Ich kam zu World of Warcraft, weil ich die Warcraft Strategiespiele gespielt habe und das Setting mir also bekannt war. Und ich mochte die Grafik, weil sie an das Warcraft Universum angelehnt war. Blizzard hat dabei übrigens hauptsächlich bei Everquest abgekupfert und als Gamedesigner Gildenleiter von dort eingestellt.

Ich liebe seit meiner Kindheit Geschichten mit Feen und Elfen und als ich den ersten PC bekam - das war 1992 - spielte ich Rollenspiele. Mehr aus Versehen, weil ich dachte es wären Adventures - Abenteuerspiele. Ich blieb bei Neverwinter Nights hängen und spielte dort online auf einem Privatserver. Hardcore Rollenspiel. Mit Modem. Gott, waren das Zeiten.

Nach Neverwinter kam World of Warcraft und auch dort war ich auf einem Rollenspielserver. Da ging es weniger um die Mechaniken des Spiels (obwohl ich fanatische Jägerin bin wegen der Möglichkeit einen tierischen Begleiter zu haben) als um das Miteinander, das Eintauchen. In eine Welt, die eine tiefgreifende Geschichte hat, die auch in Büchern beschrieben wird.

Ich erinnere mich an eine Szene, mein Mann (damals ja noch nur ein befreundeter Spieler) und ich (Nachtelfen) standen am Steg und warteten auf das Schiff. Es kam und es stieg ein Mensch aus. der sofort lamentierte, wie düster es doch hier sei. Wir legten ihm dann nahe, doch woanders hinzugehen, wenn es ihm hier nicht zusagen würde, wir könnten auf Menschen verzichten. Es entspann sich eine wunderbare Streiterei, das Schiff haben wir an dem Tag nicht mehr genommen. DAS ist es, was ich an dem Spiel so liebte und heute auf den Classic Servern wieder erlebe.

Diese Erfahrungen waren es auch, die mich zur Fantasy brachten. Ich habe vorher nur Geschichten für meine Kinder geschrieben - noch altmodisch mit Stift und Papier. Dann begann ich über selbst gemachte Erfahrungen zu schreiben, weil ich es hasse, wenn einem irgendwas beschrieben wird und das Ganze dann nur halb durchdacht ist. So entstand mein Buch über selbst gebuddelte Teiche.

Aber die Fantasy lässt mich nicht los. Orks gehören nur nach Mittelerde? Mitnichten. Es gab eine Zeit, da hat ein Verlag Autoren gebeten Fantasy zu schreiben. Es entstanden Werke wie "Orks" "Trolle" und "Elfen". Die mal ganz anders sind.

Die Orks aus Mittelerde haben keine Kultur, sie sind erschaffen, aus Schlamm geboren. Die mag ich persönlich so gar nicht.

"Meine" Orks haben mehr Geschichte und ähneln mehr den Tauren aus WoW, die ganz eindeutig indianische Züge haben. Sie haben wenig mit den Warcraft Orks gemeinsam, gar nichts mit denen aus Mittelerde.

Die meisten Einfälle habe ich, wenn wir nach einer Pen & Paper Runde heimkommen. Dann bin ich voll im Fluss. Wir spielen nur zu selten, jetzt gar nicht wegen der Beschränkungen.

Man kann also sagen, mein Ding sind Rollenspielwelten im Fantasy Bereich. Auch wenn ich Das Lied von Eis und Feuer liebe und bittere Tränen geweint habe, als ich gesehen habe, was die Filmindustrie daraus gemacht hat.

George Martin hat viel darum herum geschrieben und ich hoffe, er schreibt die Geschichte endlich mal zu Ende. BITTE!

In meiner Prä-Patchwork Zeit habe ich ein Zimmer mit Post-its vollgeklebt. Überall an den Regalen, in unterschiedlichen Farben für die Charaktere, Welten und Zeiten. Mit Wollfäden dazwischen für die Verbindungen. Irgendwann habe ich das mal in eine Mindmap übertragen, aber ganz ehrlich so mit den Post-its war das viel besser. Ich musste allerdings viel aufstehen und laufen, um immer neue dazu zu kleben oder heruntergefallene aufzuheben. Aber der Gesamteindruck war viel übersichtlicher.

Ich werde mich jetzt aber - dank Rael - mit Karten befassen, das könnte extrem wertvoll sein für meine Planung. Dann brauche ich auch nicht mehr so viel Tesafilm, um die Post-its neu zu befestigen ^^

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