Überarbeiten

Profis sagen, Überarbeiten wäre die zweite Hälfte eines Buchs. Auch hier punktet Patchwork.

Wenn du Neueinsteiger ins Schreibhandwerk bist, hat die Überarbeitung einen noch höheren Stellenwert als ohnehin schon. Aber auch bei Bauchschreibern, die nicht gerne planen, nimmt sie erheblichen Raum ein. Ob Profi oder Neueinsteiger hilft die Patchwork aber auf jeden Fall, die Arbeit des späteren Lektorats zu erleichtern. Vielleicht schlägt sich das ja sogar in barer Münze nieder. Sämtliche Prüfungs- und Unterstützungsmethoden sind auch in der Basisversion von Patchwork enthalten. Mit dem Duden-Add-on kannst du bessere Qualität bei Rechtschreib- und Grammatikprüfung sowie Thesaurus und Silbentrennung dazuerwerben.

Wie du siehst, stehen dir eine ganze Armada an Hilfestellungen zur Verfügung. Beginnen wir mit den Basics:

  • Rechtschreibprüfung
  • Grammatikprüfung
  • Stilprüfung nach 12 einzeln zuschaltbaren Bereichen
  • Lange Sätze
  • Lesbarkeitsindes (LIX)

 

Ein Wort zur Stilprüfung, also dem Hervorheben von Adjektiven, schwachen Verben, Füllwörtern und so weiter. Dieses Feature soll eine Unterstützung sein, ersetzt aber keinesfalls ein Sprachgefühl, das du entweder bereits hast oder dir erarbeiten kannst! Alle Markierungen entfernt zu haben bedeutet nicht auch gleichzeitig ›bester Text‹, sondern dein Text wird dadurch trocken und hölzern, wenn du alle Markierungen ausmerzt. Betrachte das also nicht als rote Ampel, die man nie überfahren darf, sondern als Hinweis. Zu viel oder zu wenig ist wie mit dem Salz. Beides macht ungenießbar.

Die Level-II-Checks sind schon spezifischer:

  • Wortdoppelungen. Lass dir doppelte Wörter anzeigen, wobei die Grundlage nicht das Wort, sondern der Wortstamm ist. Es wird also zu ›lief‹ auch ›laufen‹ und ›gelaufen‹ gesucht und angezeigt. Nähere Doppelungen werden anders angezeigt (heller) als entfernte. Wenn du mit der Maus auf eine Doppelung klickst, werden all ihre Geschwister rot angezeigt. Die Farben kannst du natürlich selbst in den Einstellungen verändern.
  • Die Dialoghervorhebung ist ein feines Feature, um die Flüssigkeit eines Dialogs zu prüfen.
  • Die Perspektivüberwachung ermahnt dich immer, bei der Perspektive zur aktuellen Szene bei der Stange zu bleiben. Bei Ich-Perspektive und personaler siehst du auch gleich den PoV (Point of View), also den Perspektivträger.
  • Du kannst dir deinen Text auch vorlesen lassen (dzt. nur Windows). Das ist eine sehr schöne Hilfe zum Entdecken von Buchstabendrehern und anderen Tippfehlern, die man sonst gerne immer wieder überliest. Gefällt dir die Standardstimme von Windows nicht, kannst du Stimmen zukaufen, die windowskompatibel sind.
  • Eine sehr edle Sache, die leider die meisten nicht entdecken, ist die orthografische Bibliothek. Sie enthält Hinweise zu Spezialfällen. Zum Beispiel schreibt man ›am besten‹ oder ›am Besten‹? ›Er hat recht‹ oder ›er hat Recht‹? ›Zum essen‹ oder ›zum Essen‹? Sobald du mit dem Cursor auf einem Wort stehst und Patchwork etwas dazu findet, wird rechts der Info-Knopf zur orthografischen Bibliothek rot und du weißt, dass hier etwas auf dich wartet.

Sehr hilfreich ist der Szenencheck. Mittels einer Kriterienliste kannst du Szene für Szene durchgehen und die sieben Stufen abhaken. Der Erledigungsgrad wird dann im Fortschritt des Szenenchecks angezeigt. Mit den Stimmungsindikatoren bewertest du die einzelnen Szenen und erhältst so auf einfache Weise eine Spannungskurve in Form eines Diagramms oder in Farbe in der jeweils rechtesten Spalte der Kapitelübersicht.

Sind die selbst machbaren Überarbeitungen und Änderungen getan, geht es um den Austausch mit der Lektorin, dem Korrektor oder eventuell vorher mit Testlesern. So, wie du das von Word her kennst, hat Patchwork einen dafür ggeigneten Prüfmodus, den Lektoratsaustausch. Das läuft so ab:

  1. Autor: ›Korrekturmodus‹ … ›Korrekturtransferdatei erzeugen‹. Damit wird eine kleine Datei erstellt, die von dem Projekt lediglich Struktur und Text enthält. Die wird an die Lektorin/Korrektorin gemailt.
  2. Lektor: Neues Projekt anlegen … Startoption ›Korrekturtransferdatei übernehmen‹. Damit hat sie das komplette Projekt und führt die Löschungen, Einfügungen und Kommentare durch
  3. Lektor ist fertig: ›Korrektirmodus‹ … ›Korrekturtransferdatei erstellen‹. Die Korrekturtransferdatei an den Autor zurückmailen.
  4. Autor: ›Korrekturmodus‹ … ›Korrekturtransferdatei übernehmen‹.Damit sind alle Anmerkungen übernommen. Nun können die Anmerkungen mit den Optionen ›annehmen‹ und ›ablehnen‹ eingearbeitet werden.

Der Vorteil gegenüber allen anderen Programmen liegt darin, dass der Originalstand erhalten bleibt und in der Änderungsverfolgung jederzeit eingesehen werden kann.

Um später nachsehen zu können, was im Lauf der Entstehung der Geschichte geändert wurde, enthält Patchwork eine Versionsgeschichte. So lassen sich bis zur ersten Sitzung zu jeder Szene alle Änderungen einsehen, inklusive aller Lektorats- und Korrektoratsdurchläufe. Auch kannst du gegebenenfalls eine ältere Szene zurückholen.

 

 

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