Eine Frage an euch alle

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Dieses Thema enthält 98 Antworten und 22 Teilnehmer. Es wurde zuletzt aktualisiert von  Reini57 vor 2 Monate.

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  • #47303
    martin
    martin
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    Liebe Patchworkerinnen und Patchworker,

    seit einiger Zeit beschäftigt uns etwas und ich würde mich über eure Meinung dazu freuen.

    Vor einiger Zeit habe ich einen Vergleich in Excel gemacht, wo ich die Fähigkeiten von Papyrus und Patchwork gegenüberstellte. Von 57 Kriterien erfüllt Papyrus gerade mal 17, also knapp 30 %. Wir haben seit dem Frühjahr 2016 den Preis von Patchwork nicht verändert – 134 € Euro gegenüber 199 € unseres Mitbewerbers, das seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt wird. Natürlich können wir den Preis unmöglich der Leistung anpassen, dann müsste Patchwork nämlich 660 € kosten – und ich spreche nur vom reinen Programm. Am Anfang sah ich den Unterschied in Ordnung, denn es ging ja um den Eintritt in einen Markt, was nie einfach ist.

    Nun ist es aber hohe Zeit geworden, preislich etwas zu tun, zudem heißt es ja, ›was nix kostet, ist nix wert‹.

    Andererseits leiden gar nicht wenige Menschen unter dem Inflationsdruck, was sich auch im Absatz niederschlägt. Auch ist mir bewusst, dass unsere Leistung nicht ansatzweise einen finanziellen Ausgleich erhalten kann – siehe 660 €.

    Warum mache ich das öffentlich, sind doch strategische Maßnahmen der Firmenleitung? Ich sehe uns nicht als eine dieser üblichen Firmen, die einzig Umsatz und Margen umtreiben, sondern als ein Grüppchen, dem die Arbeit am Programm und mit den Anwendern Freude macht. Würden wir nur aufs Geld schauen, dann begännen wir den Vertrieb von Patchwork im englischsprachigen Raum wie das unser Mitbewerber macht (es wäre bereits alles fertig dafür, vom Programm bis zur kompletten Hilfe). Das wäre zwar super für die Kasse – der Markt ist über 10x so groß – aber Zeit zum Weiterentwickeln bliebe keine mehr und auch kaum für Support.

    Wie würdet ihr dieses Problem konkret lösen? Also bitte nicht nur ›teurer‹, sondern eben konkret. Was wärt ihr bereit (gewesen), zu zahlen? Bei den Upgrades soll es übrigens keine Änderung geben. Ihr könnt ruhig all eure Ideen ausbreiten ohne Sorge zu haben, wir bekämen etwas in den falschen Hals.

    Viele Grüße
    Martin

    #47307
    Wolf Ritter
    Wolf Ritter
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    Hi Martin,

    auch wenn ich Gefahr laufe, jetzt wie einer “dieser” Menschen zu klingen, war der Preis für mich tatsächlich ein ausschlaggebendes Kriterium, um überhaupt erst zu Patchwork zu finden. Die Funktionalität und Flexibilität des Programms ist über alle Zweifel erhaben. Gerade für Großprojekte ist es wirklich einmalig gut geeignet. Nur muss man das erst einmal wissen, und dazu muss man sich darauf einlassen.

    Ein Preis von 660€ oder mehr ist für ein Profi-Programm durchaus angemessen, da gibt es ja noch teurere Beispiele. Allerdings würde ein solcher Preissprung Patchwork wahrscheinlich noch mehr in eine Nische für bestimmte Anwendertypen katapultieren. Es führt unweigerlich zu der Frage “brauche ich das alles wirklich?”. Hobbyautoren und die Autoren von eher wenig komplexen Publikationen könnten diese Frage im schlimmsten Falle mit einem “Nein” beantworten. Ich für meinen Teil würde vermutlich bei einem “hätte ich gerne, aber ist für meine Zwecke einfach unvernünftig” landen. Ein solcher Preis würde bei mir sogar dazu führen, dass ich mir nicht einmal die Probeversion ansehen würde, weil ich dann befürchten müsste, das Programm für mich selbst unverzichtbar zu machen, es mir aber eigentlich nicht leisten zu können.

    Von außen gesehen wirkt Patchwork – nichts für Ungut! – auf den ersten Blick wie ein Liebhaberprogramm. Nicht ganz so sehr auf Hochglanz poliert wie die Konkurrenzsoftware. Das es (nach meinem Dafürhalten) viel Nutzbringender und frei heraus gesagt schlichtweg besser ist, sieht man erst dann, wenn man sich eingehender damit beschäftigt. Eigentlich ist das etwas Gutes: Du setzt weniger auf Marketing-Geschwätz als auf blanke Leistung, und die ist definitiv vorhanden und ihr Geld wert. Aber die Hürde, sich darauf einzulassen, sollte nach Möglichkeit nicht zu hoch gesetzt werden.

    Um mich einer Zielgruppe zuordnen zu können: Ich bin Vielschreiber und Großprojektbastler. Ich bestehe auf eine ordentliche Ausstattung, aber ich lebe nicht vom Schreiben, sondern übe das Schreiben neben meinem Hauptberuf aus. Als solcher bin ich eher ein Preis-Leistung-Käufer als ein Das-Beste-vom-Besten-Käufer. Aktuell ist Patchwork meiner Meinung nach für beide Käufergruppen extrem spannend. Sollte ich eines Tages dazu übergehen, (erfolgreich) hauptberuflich Romane zu schreiben, dann wäre mir der Preis für das Schreibprogramm meiner Wahl nicht mehr wichtig. Dann wären mir 600 oder auch 800 oder 1000 Euro oder sogar eine Abovariante (beispielsweise wie jetzt für die Updates) den Produktivitätsgewinn immer wert.

    Solange das Schreiben für mich eine Nebenbeschäftigung bleibt, sieht es leider anders aus. Da muss ich mir, offen gesagt, immer überlegen, was ich mir leisten kann und sollte. Aktuell würde ich die Grenze von 300 Euro dafür nicht überschreiten wollen. Das ist für mich (aus dem Bauch heraus) eine Schmerzgrenze, die ich gerade noch so verantworten könnte, nachdem ich weiß, was das Programm kann und vielleicht noch können wird. Einen Preis von knapp 200 Euro würde ich dagegen inzwischen sofort zahlen.

    Ich hoffe, Dir sind die offenen Worte eine Hilfe. Tatsächlich ist es in den letzten Jahren nicht finanziell einfacher geworden. Es sind kommen daher auch bei wirklich begeisterten Schreibern wie mir zu Überlegungen, die ich früher vielleicht noch nicht anbringen musste.

    #47308

    ernstbay
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    Hallo Martin,

    wie Du weißt, bin ich von Anfang an dabei und nutze PW täglich. Allerdings ist Dein Programm in der Zwischenzeit so umfassend geworden, dass es für meine Bedürfnisse einfach zu viel ist. Aus genau diesem Grund habe ich keine weiteren Updates mehr bebucht.

    Mein konkreter Vorschlag:

    Biete zwei Versionen an

    • eine einfachere (und billigere) Version, die für ‘Gelegenheitsschreiber’, oder für Schreiber von Kurzgeschichten und kleinen Novellen ausreicht
    • eine Vollversion (teurer), die alle Raffinessen enthält für Autoren von umfangreichen/komplizierten Texten.

    Mit besten Grüßen
    Ernst

    #47309
    Wolf Ritter
    Wolf Ritter
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    Vielleicht noch eine Frage, und ich weiß nicht, ob es vielleicht ein Fettnäpfchen oder zu taktlos ist: Hast Du Dir mal überlegt, das Programm gezielt visuell noch etwa aufzupolieren? Wie gesagt, ich persönlich genieße das ehrliche, pragmatische Design der Software. Aber Menschen treffen Kaufentscheidungen zu großen Teilen über visuelle Impulse. Das Programm noch mehr glänzen zu lassen ist sicherlich viel Arbeit, aber würde Dir vielleicht noch etwas Zugang zum Mainstream verschaffen. Ob du das willst, ist natürlich eine andere Frage. Ich empfinde es bisher als echten Geheimtipp für die Autoren, die es mit ihrer Arbeit besonders ernst meinen und nicht mehr Schein als Sein wollen. Das wäre natürlich noch einmal eine andere Problematik.

    #47310
    Wolf Ritter
    Wolf Ritter
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    Mein konkreter Vorschlag:

    Biete zwei Versionen an

    eine einfachere (und billigere) Version, die für ‘Gelegenheitsschreiber’, oder für Schreiber von Kurzgeschichten und kleinen Novellen ausreicht
    eine Vollversion (teurer), die alle Raffinessen enthält für Autoren von umfangreichen/komplizierten Texten.

    Eine weitere Möglichkeit wäre ein modulares Programm – also nicht nur zwei Versionen der Software (Basisversion und Vollversion), sondern vielmehr eine Basisversion, zu der kostenpflichtig variable Module gebucht werden können.

    Die Grundversion sollte stark genug sein, um mehr zu bieten als Word. Schreiben, organisieren, planen.

    Module könnten beispielsweise sein:

    – Dudeneinbindung (ist ja jetzt schon ein Modul)
    – Erstellen einer komplexen Timeline
    – Einbindung von KI (das ist übrigens etwas, das ich dann nicht buchen würde, aber sicherlich gut für den Mainstream und den aktuellen Zeitgeist ist)
    – Einbindung von komplexen Planungstools
    – Quasi jede aufwändigere Zusatzfunktion, die man auch jetzt freischalten kann, wenn man die Vollversion deines Programms kauft.

    Solche Module dürfen nicht zu kleinschrittig sein, weil das sonst schnell nach einer unübersichtlichen Gelddruckmaschine wirkt (siehe DLCs in Games). Außerdem ist es immer sinnvoll, dann noch eine Art “Rundum-Glücklich-Premiumpaket” anzubieten, und die Möglichkeit, später Module hinzuzubuchen. Ein solches Modell hat den Vorteil, dass jeder Anwender genau das bekommt (und zahlt), was er braucht, und Du kannst die Kosten generell etwas höher ansetzen als bisher.
    Es hat allerdings wirtschaftlich den Nachteil, dass…naja, jeder nur das zahlt, was er braucht. Das kann auch nicht zu unterschätzende Verluste mit sich bringen, weil Du ja für die restlichen Features auch Zeit und Arbeit investiert hast.

    #47313
    martin
    martin
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    Hallo zusammen,

    danke für deine ausführlichen Gedanken zum Thema,Wolf!

    Wolf schrieb: Ein Preis von 660€ oder mehr ist für ein Profi-Programm durchaus angemessen, da gibt es ja noch teurere Beispiele.

    660 € liegt weit außerhalb dessen, woran ich denke. Das war ja nur eine Zahl, die sich aus dem Leistungsvergleich errechnen würde. Was wäre denn ein Preis, der für dich genauso gut gegangen wäre?

    Wolf schrieb: Vielleicht noch eine Frage, und ich weiß nicht, ob es vielleicht ein Fettnäpfchen oder zu taktlos ist: Hast Du Dir mal überlegt, das Programm gezielt visuell noch etwa aufzupolieren?

    Nein, das ist nicht taktlos. Bin optischen Veränderungen gegenüber überhaupt nicht abgeneigt. Nur – wie sollten die sein?

    Der Trend geht ja generell in Richtung viel leeren Platzes, auch im Internet. Ich persönlich finde das insofern ätzend, als man sich teilweise einen Wolf scrollen muss, um zu den aussagefähigen Informationen zu kommen. Ich mag kurze Wege und alles im Blickfeld, das steigert die Arbeitseffizient.

    ernstbay schrieb: Mein konkreter Vorschlag: Biete zwei Versionen an

    Wolf schrieb: Eine weitere Möglichkeit wäre ein modulares Programm – also nicht nur zwei Versionen der Software (Basisversion und Vollversion), sondern vielmehr eine Basisversion, zu der kostenpflichtig variable Module gebucht werden können

    Zwei oder mehrere Versionen … diese Versionsklüngelei ist auch so etwas, das ich persönlich nicht mag. Oft haben die Pro-Versionen sogar kaum nennenswerten Zusatznutzen. Vor allem aber bedeutet es eine Menge internen Verwaltungsaufwandes, von programminternen Arbeiten bis zur Buchhaltung. Hab ich auch schon manchmal überlegt, dann aber doch immer beim einfachen Weg geblieben.

    Wenn, dann höchstens ein wirklich gewaltiger Unterschied, dass bei der Light-Version etwas mehr dabei ist als jetzt ohne Aktivierung und dann der Rest – hm-hm …

    #47314
    Alfred
    Alfred
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    Hallo Martin,

    gerne teile ich dir meine Meinung zur Preisgestaltung mit. Ich möchte dabei nicht nur Papyrus und Patchwork vergleichen, sondern auch noch andere Tools (natürlich keine vollständige Übersicht) mit einfließen lassen, mit welchen man einen Roman schreiben kann.

    Word bzw. ähnliches Office Tool – „kostenlos“, weil hat ohnehin jeder. Mit weiteren (kostenlosen) Tools (Internetseiten) kann man sogar Stilprüfung machen, auch für Figuren, Orte usw. gibt es genügend (kostenlose) Tools – alles in allem Kostenlos, wenn auch nicht gerade komfortabel.

    Writer’s Cafe Kosten: 45 $ = etwa 40 EUR, hat ganz brauchbare Tools zum Schreiben, aber keine dt. Rechtschreibung und Stilprüfung

    Scrivener Kosten 70 EUR, ist der Englischsprachige Platzhirsch, hat viele brauchbare Tools, aber keine dt. Rechtschreibung und Stilprüfung

    Schreib einfach Kosten 79 EUR, steht noch am Anfang, ist (noch) relativ einfach, hat aber schon einige brauchbare Tools, dt. Rechtschreibung ja, aber keine Stilprüfung

    Patchwork Kosten 134 EUR, hat alles –das perfekte Programm – aber mit permanenten Updates pro Jahr weitere 100 EUR im Durchschnitt

    Papyrus Kosten 199 EUR, hat sehr viel, m.M.nach – fast das perfekte Programm

    DramaQeen Kosten 297 EUR, hat sehr viel, aber keine Stilprüfung

    Nun meine Einschätzung: DramaQueen ist für Hobby-Autoren viel zu teuer, würde ich mir niemals kaufen! Papyrus läge für mich an der Preis-Obergrenze. 500 oder mehr EUR würden (nahezu alle) Hobbyautoren nicht bezahlen, im Zeitablauf von 4-5 Jahren schon, wie es ja bei Patchwork der Fall ist, wenn man up to date bleiben will.

    Fazit: eine moderate Preisanhebung wäre m.M.nach akzeptabel, er sollte jedoch unter dem dt. Platzhirsch bleiben. Ich würde daher nicht über 179 EUR gehen.

    Von einem modularen Aufbau bzw. Kostenmodel wie es z.B. DramaQueen macht, halte ich eher wenig, da man entweder Abstriche bei der Leistung machen muss, oder der Preis zu hoch würde. Beides möchten Autoren nicht. Inwieweit berufliche Schreiber was bezahlen würden, kann ich nicht einschätzen. Ich denke, da wäre deutlich mehr drin, jedoch müsste Patchwork weiter aufgerüstet werden, wie z.B. Mehrplatzfähig, flexiblere Textgestaltung in Richtung DTP und was weiß ich noch alles.

    Gruß Alfred

    #47323
    Wolf Ritter
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    Also zunächst einmal: Alfreds Aufstellung finde ich schlüssig und nachvollziehbar. Aus strategischen Gründen wäre eine solche Preissetzung wahrscheinlich geschickt. Ich für meinen Teil würde zwar sogar etwas mehr zahlen, aber ich gehöre auch eher zu den treuen (wechselfaulen?) Nutzern, wenn ich einmal ein Programm für mich entdeckt habe. Zum Gewinnen an neuen Käufern bliebe ein Preis von 179 Euro tatsächlich noch sehr attraktiv, denke ich.

     

    660 € liegt weit außerhalb dessen, woran ich denke. Das war ja nur eine Zahl, die sich aus dem Leistungsvergleich errechnen würde. Was wäre denn ein Preis, der für dich genauso gut gegangen wäre?

    Schwierige Frage! Der aktuelle Preis kommt mir bestenfalls etwas zufällig gewählt vor. Hätte das Programm nun 129.99 oder 159.99 Euro gekostet, hätte das für meinen Erstkauf tatsächlich keinen großen Unterschied gemacht, weil ich es in dieselbe Kategorie eingestuft hätte. Allerdings ist auch die genaue Wahl des Preises Teil der Selbstdarstellung: Durch die Setzung von 134 Euro hatte ich den Eindruck, dass Du sehr genau berechnet hast, wie viel das Programm kosten muss, damit es sich für Dich noch rentiert. annähernd Runden preisen, die die Zehnerstellen touchieren, wirkt es eher margenoptimiert. Auf der anderen Seite hat eine solche Optimierung auch den Nebeneffekt einer gefühlten Professionalisierung. Für mich wäre es tatsächlich kein Unterschied gewesen, ob das Programm 134 oder 139 Euro gekostet hätte. Ab 169 Euro wäre für mich eine psychische Grenze erreicht, die ich dann doch erst einmal überwinden muss (weil in der Wahrnehmung die nächste 50er-Marke angebrochen ist).

     

    Nein, das ist nicht taktlos. Bin optischen Veränderungen gegenüber überhaupt nicht abgeneigt. Nur – wie sollten die sein?
    Der Trend geht ja generell in Richtung viel leeren Platzes, auch im Internet. Ich persönlich finde das insofern ätzend, als man sich teilweise einen Wolf scrollen muss, um zu den aussagefähigen Informationen zu kommen. Ich mag kurze Wege und alles im Blickfeld, das steigert die Arbeitseffizient.

    Ich denke auch, dass der Trend zum helleren Design, abgerundeten Kanten, klaren Linien und mehr Raum geht. Momentan haben wir sehr viele (eher eckige) Icons, die dicht an dicht rücken. Das ganze hat den Anschein eines Flugzeug-Cockpits: Wir wissen, dass da sehr viel dahinterstecken muss, aber wir wissen beim ersten Blick nicht wirklich, was. Und das überfordert viele beim Erstzugang. Es ist ein Programm für Spezialisten und mutet auch so an. Ein aufgeräumtes Erscheinungsbild gibt den Eindruck von intuitiverer Bedienung und schnellerer Übersicht. Da drängt sich das unangenehme Schlagwort “Usability” auf – was im Grunde genommen bedeutet, dass nicht nur die Klickwege kurz und die Bedienung intuitiv sein sollten, sondern auch die Übersicht im Idealfall möglichst sofort gegeben sein müsste.
    Ich muss Dir ganz ehrlich sagen, dass ich Dich da zwar gerne im Detail beraten würde, aber meine Kompetenzen reichen dafür bei weitem nicht. Unser Unternehmen hat alleine für so etwas eigene Designer, und selbst die setzen sich manchmal mit ihren Konzepten in die Nesseln. Was sich aber relativ einfach machen ließe, wäre eine Modernisierung einiger Elemente:

    – Der Schriftzug “Patchwork” und das Logo: Das sind ja Deine Aushängeschilder. Ich habe mal meine Partnerin gefragt, die Designerin ist und sowas auch für Unternehmen gestaltet. Generell sagte sie: Versuch, es moderner zu gestalten. Das bedeutet: Weniger und vielleicht auch etwas kräftigere Farben (diese hier wirken ein wenig altmodisch), eine höhere Auflösung (vor allem auch im Programm, bei vektorbasierten Dateien kann das unendlich skaliert werden und sollte keine Probleme geben), eine besser lesbare Schriftart für den Marken-/Produktnamen und eine andere Gewichtung zwischen Wortmarke und Bildmarke. Das Bild (die kleine Patchwork-Decke) ist das, was zuerst wiedererkannt wird, und sollte etwas größer und zentraler sein. Außerdem ist es gut, wenn man beides auch dann wiedererkennt, wenn man die Teile getrennt voneinander zeigen würde. Das erreicht man durch möglichst großen Wiedererkennungswert (einfach und markant).
    – Die kleinen Bildchen, die man bei den Designs oben im Fensterrahmen wiederfindet, sind wirklich eine schöne Idee, aber sie haben eine ziemlich geringe Auflösung. Das erscheint erstmal für den Schreibenden unwichtig, aber das ganze Programm kann durch solche Elemente altmodischer oder eben auch frischer wirken, je nachdem, wie man sie gestaltet. Es würde moderner und attraktiver wirken, wenn sie alle eine gleich gute Auflösung und keine pixeligen Ränder hätten, wenn die Bilder nicht zum Teil abgeschnitten wirkten und sie alle in einem vergleichbaren Stil präsentiert würden, der aber passend zum Thema variiert wird.
    – Insgesamt könnte man die Farbgestaltung der Designs und einzelner Elemente überdenken. Ich weiß natürlich, dass jeder seine eigenen Designs machen kann, aber die vom Programm vorgeschlagenen Designs sollten so professionell wie nur irgendwie möglich erscheinen. Die meisten Programme liefern gar nicht ZU viel Auswahl: Ein paar helle Designs (weiß und grau) und ein paar dunkle Designs (Anthrazit, hellgrau und ggf. Schwarz), und das war es auch oft schon. Der Vorteil: Das entschlackt und gibt weniger Fläche zum Kritisieren. Vor allem das Standarddesign sollte möglichst neutral und ansprechend sein.

    Noch einmal: Ich möchte Dir bestimmt nicht auf die Füße treten. Ich bin begeistert von dem Programm, und will mich nicht ständig so furchtbar weit aus dem Fenster lehnen. Als Liebhaber, der ich bin, braucht es für mich keine dieser Änderungen. Das wäre eher ein Teil einer ausgearbeiteten Marketing-, bzw. Markenstrategie. Aber wenn Du das Programm wirklich visuell modernisieren möchtest, würde ich Dir auch empfehlen, da mal einen Designer zu engagieren, der das mit einem professionellen Auge tun kann. Am Ende bringt das wahrscheinlich am meisten und spart Dir zeitintensive Experimente und strapazierte Nerven.

     

    #47336
    Pam
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    Hallo Martin,

    mein Umstieg vom meinerseits nur sporadisch genutzten Papyrus hin zu Patchwork orientierte sich auch an der Kosten-Nutzen-Frage: Soll ich für ein (erneutes) Papyrus-Update noch einmal 79 Euronen zahlen oder deren 134 incl. Dudenkorrektor für ein komplett anderes Programm? Diese Frage war nach einer ersten Testphase schnell beantwortet. Ich wunderte mich, für so ein Autorenprogramm wie sich mir Patchwork zeigte – und das tut es noch immer – nicht mehr Geld ausgeben musste.

    Gerne zahle ich für Quartalsupdate meinen Obolus. Hier erschienen mir die einzelnen Versionen zunächst undurchsichtig. Nachdem ich begriff, dass alle Update-Pakete letzten Endes dieselben Neuerungen enthielten, wunderte ich mich ein zweites Mal. Ich darf selbst entscheiden, wie viel mir ein PW-Update wert ist? Das habe ich in der Tat noch bei keinem Computerprogramm erlebt. Wie sozial ist das denn?!

    Ich hätte für die Lizenz auch 199 Euronen gezahlt und gebe gleichzeitig zu, dass ein Betrag jenseits 200 für mich ein Ausschlusskriterium gewesen wäre. Heute sehe ich das etwas differenzierter. Patchwork begeisterte mich gleich zu Anfang und es ist nach wie vor eine Freude, mit diesem Programm zu arbeiten. Immer wenn ich denke, Patchwork ließe sich nicht noch weiter verbessern und um Funktionen erweitern, werde ich eines besseren belehrt. Heute würde ich einen Betrag bis zu 250 Euro für die Lizenz investieren.

    Inwieweit eine modulare Preisgestaltung (Basis, Erweiterung, Profi) sinnvoll wäre, wage ich nicht zu beurteilen. Für mich käme nur “Will-Alles-Haben” in Frage, obwohl ich aktuell nicht jede Funktion nutze oder dies in Zukunft werde.

    Über das Design lässt sich freilich streiten. Ich habe nichts daran auszusetzen. Ganz im Gegenteil! Als Microsoft sich für die von mir so gehassten Ribbons entschied, stieg ich endgültig aus und nutze seitdem LibreOffice (für Kleinigkeiten wie Briefe etc). Meine Befürchtung, mit Patchworks bänderähnlichem Design nicht klarzukommen, erwies sich als unbegründet. Ich hatte einen Aha-Effekt nach dem anderen. Auch nach der Freischaltung des Profimodus’ fühlte ich mich nicht erschlagen. Ich hatte sogar das Gefühl, Patchwork sei speziell für mich entwickelt worden. Die Oberfläche empfinde ich als durchdacht und intuitiv zu bedienen. Wenn ich dann doch etwas nicht auf Anhieb nachvollziehen kann, finde ich im Handbuch die nötige Antwort.

    Um noch einmal auf einen möglichen modularen Aufbau zu sprechen zu kommen, würde ich mich bei mehr als drei Versionen – jeweils mit bzw. ohne Dudenkorrektor – mutmaßlich verloren fühlen. Und welche Version soll welche Funktionen und Module enthalten? Der eine benötigt beispielsweise unbedingt die Timeline, ein anderer die Streetmap, welche vielleicht nur der Profimodus vorhält. Die Frage, was eine Version jeweils beinhalten soll, möchte ich nicht entscheiden müssen.

    Mein persönliches Fazit: Ich bin glücklich mit dem, wie es aktuell gehandhabt wird. Patchwork ist das für mich genialste Autorenprogramm im deutschsprachigen Raum. Es macht Spaß, damit zu arbeiten und bietet alles, was das Autorenherz höher schlagen lässt.

    Viele Grüße
    Pam

    #47341
    martin
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    PwTxHallo zusammen,

    nochmals danke für eure Gedanken – ist echt super! Da wir hier in Gedanken zum Thema rotieren, kann ich nicht so schnell auf alles eingehen wie ich es gern würde; bitte deshalb nicht gram sein.

    Der Thread hat noch mehr losgetreten, was sich über Mails abwickelt.  Und zwar schrieb mir ein Anwender etwas über das Schreibmaschinen-Prinzip. Das heißt, dass mal fast alle Autoren zuerst einmal auf DIN-A4-Seiten eingestellt sind, wie sie es von Word & Co her kennen. Dieses Argument kommt mir sehr einleuchtend vor. So habe ich einmal ein (noch lebloses, nur zum Anschauen) Bild gezimmert, wie man das in Patchwork umsetzen könnte (klick drauf vergrößert). Es wäre identisch mit dem Gesamtdokument, allerdings nur für die aktuelle Szene.

    Diese Variante wäre für Neueinsteiger vorbelegt und ersetzt die aktuelle nicht! Ist also zum Umschalten. Denn diese Variante frisst unnötigen Platz, selbst wenn sie so eingepasst ist von der Breite her wie hier.

    Man soll zwar genauso drin schreiben können, aber einiges wird vermutlich nicht möglich sein, zum Beispiel die Sidenotes. Aber da müssen wir noch schauen, ist ein größeres Projekt.

    Was haltet ihr davon? Vor allem aus der Sicht eines Neueinsteigers?

    Viele Grüße
    Martin

    #47343
    Alfred
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    Hallo Martin,

    ich bin zwar kein Neueinsteiger, aber melde mich trotzdem. Auf so etwas habe ich im Prinzip gewartet, es würde mich jetzt noch begeistern, denn ich komme von der Schreibmaschine über Textverarbeitungsprogramme her und da ist die Seite immer das Maß aller Dinge. Ich würde diese Anzeige sehr wahrscheinlich nutzen, denn dann sieht man sofort, wie eine Seite im Prinzip aussieht (auch wenn nachher das Buch anders aussieht)

    Zum Thema Breite und Höhe des Bildschirmes melde ich mich mit einem separaten Post, da dieser besser dort hin passt.

    Gruß Alfred

    #47344
    Pam
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    Hallo Martin,

    es mag stimmen, dass alle Autoren zunächst auf DIN-A4-Seiten eingestellt sind. Ging mir schließlich ähnlich, als ich erstmals Scrivener testete, von dem ich mich mangels Rechtschreibprüfung kurz nach der Testphase wieder verabschiedete. Auch mit Patchwork erging es mir ähnlich. Nachdem ich mich jedoch an die Szenenorientierung gewöhnte, möchte ich diese nicht mehr missen. Ich gebe dem Scrollbalken einen kleinen Schubs und lande irgendwo am Szenenbeginn. Versuche ich dies bei einer Textverarbeitung, finde ich mich in irgendeinem vorigen Kapitel wieder. Den Scrollbalken, der mit dem Textumfang immer kleiner wird, anzufassen und die gesuchte Stelle auf diese Weise zu finden, nunja …

    Die Szenenorientierung gefiel mir bereits nach kurzer Zeit, das Umgewöhnen erfolgte logischerweise ebenfalls schnell. Möchte ich in einer anderen Szene etwas nachlesen, nutze ich die Kapitelübersicht. Lediglich die Gewöhnung an den Flattersatz dauerte etwas länger. Ich meine mich jedoch erinnern zu können, den Blocksatz im Schreibfenster aktivieren zu können.

    Aus Sicht des Neueinsteigers kann das an eine Textverarbeitung angelehnte Schreibfenster durchaus sinnvoll sein. Wenn sich dadurch neue Nutzer finden lassen, ok. Sollte sich die Programmierung als ausgesprochen zeitaufwändig herauskristallisieren, müsste sich euer Team die Kosten-Nutzen-Frage stellen.

    Das möglicherweise neue Schreibfenster sieht jedenfalls ansprechend aus.

    Viele Grüße
    Pam

    #47346
    Alfred
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    Hallo Pam,

    entweder habe ich Martin nicht ganz verstanden, oder du hast etwas mißverstanden. Ich denke, trotz dieser Seitenasicht bleibt doch die Szenenorientierung erhalten. Oder?

    Wenn nicht wäre für mich das fast ein KO Kriterium für Patchwork. Dies nämich war (neben vielen anderen) einer der Hauptgründe, warum ich trotz dem Kauf von Papyrus nicht damit arbeite, sondern mit Patchwork.

    Bitte daran nicht rütteln!!!!!!

    Gruß Alfred

    #47349
    Pam
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    Hallo Alfred,

    du hast Martin schon richtig verstanden, wo hingegen ich mich wohl etwas missverständlich ausdrückte.

    Ich wollte lediglich mitteilen, wie bei mir die Szenenorientierung bei Patchwork im Vergleich zu einer Textverarbeitung angekommen ist und um wie viel besser ich sie finde. Ob mir ein Schreibfenster in “Textverarbeitungsoptik” beim Umstieg geholfen hätte, kann ich im Nachhinein nur schwerlich beurteilen.

    Das Schreibfenster würde lediglich einer Textverarbeitung ähneln. Zu- und abschalten – so habe ich Martin verstanden – wäre möglich.

    Ich hoffe, ich konnte mich dieses Mal besser verständlich machen.

    Viele Grüße
    Pam

    #47350
    Alfred
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    Alles Klar Pam.

    Übrigens, dein Avatar würde meine Frau in wahre Glücksgefühe versetzen. Sie liebt Katzen, wir haben selber 3 Stück und die werden nach Strich und Faden verwöhnt.

    Gruß Alfred

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